Dann folgte aber doch ein ziemlich umfassendes Resümee seiner Arbeit auf Schalke - und viele seiner Äußerungen klangen nach Abschied. "Ich kann auch sagen, dass ich nicht alles richtig gemacht habe, keine Frage. Aber ich habe immer mein Bestes gegeben und versucht, der Mannschaft in vielen Punkten zu helfen", hob Breitenreiter an. Darin sieht er die Kernaufgabe eines Trainers. Es gehe nicht darum "permanente Motivationsreden zu halten", meinte der Fußballlehrer - und erinnerte sich an seine Trainer-Ausbildung. Dort wird der große Unterschied zwischen "intrinsischer" und "extrinsischer" Motivation vermittelt.
Seiner Mannschaft, so lautet Breitenreiters Fazit, fehlt es an erster - der Motivation von innen. "Man soll Spielern Hilfestellungen geben, damit sie besser werden, damit sie verstehen, dass die wirkliche Motivation von innen kommen muss. Wir haben viele Spieler, die diese Hilfestellung brauchen." Seiner Mannschaft habe diese innere Motivation zum Teil gefehlt. Ein schwacher Trost: "Die Spieler haben versucht, im Rahmen ihrer Möglichkeiten immer ihr Bestes zu geben." Das reichte jedoch nicht, um zu überzeugen. Doch so unzufrieden ist Breitenreiter mit seiner Bilanz nicht. "Ich finde, dass es mir trotz dieser permanenten Unruhe in dieser Saison – von Chaos möchte ich nicht sprechen – gelungen ist, den Druck von der Mannschaft zu nehmen."
Ein anderer Trainer, wahrscheinlich Markus Weinzierl muss nun anpacken, was in dieser Saison nicht gelang: Die Schalker Mannschaft auf die nächste Stufe zu heben. Sogar Breitenreiter forderte "eine klare Analyse, damit die Mannschaft den nächsten Schritt macht und ein Team auf dem Platz steht, dass diesen Biss und diese Eigenmotivation mitbringt." Interessanter Nachsatz: "Unabhängig von mir oder davon, ob ein neuer Trainer kommt."