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Ein glücklicher Sieg und eine Bundesliga-Rarität

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Schon in dem Augenblick, als der Ball den Fuß verließ, wusste Pierre-Emerick Aubameyang, dass ihm der Versuch missraten war.

Die Enttäuschung darüber veranlasste den Torjäger von Borussia Dortmund, den verpuffenden Schwung noch dazu zu nutzen, seinen Körper der Länge nach auf den Rasen stürzen zu lassen. Unverhofft war sie gekommen, die Chance zur Führung in einem Spiel, das zu diesem Zeitpunkt 45 Minuten gedauert hatte und in dieser Zeit ein eher unschönes Stückchen Bundesliga herausgebildet hatte.

BVB-Trainer Thomas Tuchel hatte für das Topspiel des Dritten gegen Zweiten eine erstaunliche Aufstellung gewählt, in der Matthias Ginter, Moritz Leitner, Christian Pulisic (erstmals von Beginn an) und erstmals nach langer Verletzungspause auch Sven Bender auftauchten. Auf der Bank: Marco Reus, Shinji Kagawa. Nicht im Kader: Gonzalo Castro.

In einer Partie, die vom ersten Moment an von langen Bällen, Kopfballduellen und das Warten auf des Gegners Fehler geprägt war, produzierte Leverkusen noch die aussichtsreicheren Möglichkeiten. Einen Kopfball von Jonathan Tah parierte Dortmunds Torwart Roman Bürki problemlos. Sekunden später aber brachte er sich mit einem leichtsinnigen Dribbling gegen Javier Hernandez und einem folgenden verunglückten Befreiungsschlag in die Füße von Karim Bellarabi selbst in Bedrängnis. Jedoch: ohne schwerwiegende Folgen (16. Minute). Ein weiteres Mal geriet Bürkis Tor in Gefahr, als Bayers Innenverteidiger Ömer Toprak nach einer Ecke frei zum Schuss kam, den Ball aber nicht richtig traf. (35.).

Und Dortmund? Fand offensiv kaum statt. Mit langen Bällen versuchten die Schwarz-Gelben die gefährliche Leverkusener Zweikampfmaschinerie zu überspielen - auf Kosten der eigenen Spielkultur. So geriet die einzige gute Dortmunder Gelegenheit zu einem Zufallsprodukt: Benders Schuss fiel Pulisic vor die Füße, der legte quer auf Aubameyang, doch Sekunden vor dem Halbzeitpfiff verzog er überhastet.

Dortmund reagierte in der Halbzeit. Tuchel wechselte Pulisic aus und Reus ein. Doch auch die zweite Halbzeit begann mit Leverkusenern, die zunächst etwas zielstrebiger wirkten als der Gegner. Nach feinem Doppelpass mit Hernandez tauchte Bellarabi recht frei vor dem Dortmunder Tor auf, Lukasz Piszczek und Bürki verhinderten aber einen Gegentreffer (51.). Dann schlug der BVB zu: Matthias Ginter führte einen Freistoß schnell aus, Reus schickte Erik Durm auf die Reise und der bediente vor dem Tor Aubameyang, der den Ball nur noch einzuschieben brauchte (64.). 1:0 für die Borussia. Was dann folgte, war nicht viel weniger als eine absurde Rarität in der Bundesliga.

Denn die Leverkusener erregten sich über den schnell ausgeführten Freistoß, er sei nicht an der Stelle des Fouls ausgeführt worden, nur so seien sie so überrumpelt worden. In der Sache war der Vorwurf im übrigen nicht ganz von der Hand zu weisen. An der Spitze dieser Protest-Bewegung: Bayer-Trainer Roger Schmidt. Schiedsrichter Felix Zwayer deutete dem Trainer daher an, seine Coachinz-Zone verlassen und auf der Tribüne Platz nehmen zu müssen. Schmidt aber weigerte sich selbst dann noch, als ihm sein Kapitän Stefan Kießling die Nachricht noch einmal explizit überbrachte. Schmidt wollte, dass ihm Zwayer die Begründung persönlich lieferte. Und weil der Trainer nicht ging, ging der Schiedsrichter. Er unterbrach die Partie, verschwand mit den Mannschaften in der Kabine. Knapp zehn Minuten dauerte das Schauspiel, dann kamen die Protagonisten zurück - mit Ausnahme von Schmidt.

Dem Schiedsrichter flogen fortan nicht unbedingt die Sympathien des Leverkusener Anhangs zu. Und einer Verbesserung des Verhältnisses stand die nächste wichtige Entscheidung im Weg: einen Kopfball von Hernandez wehrte Sokratis am eigenen Fünfmeterraum mit dem Arm ab, doch der mögliche Elfmeterpfiff blieb aus (70.). Die anschließende Ecke führte zu einem Kopfball von Tah, den Hernandez knapp verpasste. Der BVB im Glück. Erst recht, als Hernandez schon in der Nachspielzeit den Ball knapp am Pfosten vorbei schoss.

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