Die Zeit im türkischen Belek bezeichnete RWE-Coach Siewert als "sehr hart und intensiv". Dabei ist er sich aber sicher, dass seine Mannschaft den Ernst der Lage erkannt und den Abstiegskampf angenommen hat: "Im Trainingslager war ganz klar das Motto, dass wir jedes Training so bestreiten, dass es dem Abstiegskampf gerecht wird. Das hat man auch gesehen, denn es gab keine Einheit, wo jemand ausgestiegen ist. Selbst wenn jemand Schmerzen hatte, wollte er mittrainieren, weil er gesagt hat, dass wir da jetzt gemeinsam durchmüssen. Das ist ein positiver Eindruck, den ich mitnehmen konnte", hat Siewert der Wille des Teams beeindruckt.
Gearbeitet haben die Essener im Trainingslager nach Siewerts Aussage vor allem am Defensivverhalten: "Wir wollen einfach kompakter stehen in der Rückrunde. Zwar haben wir immer schon wenig Chancen zugelassen, aber die waren meistens drin." Aber auch im Bereich der Athletik - sowohl im Kraft als auch im Ausdauerbereich - sei viel gemacht worden. "Die Bedingungen waren wirklich gut", war für Siewert die Reise an die türkische Riviera die richtige Entscheidung.
Zufrieden zeigte sich der 33-Jährige auch mit den beiden Tests gegen SV Wehen Wiesbaden und Europa League-Teilnehmer Qarabag Agdam, auch wenn beide Spiele verloren gingen. "Das Spiel gegen Wiesbaden stand unter dem Gesichtspunkt Willensschulung, weil die Jungs wirklich am Nullpunkt ihrer Kräfte angelangt waren und sich durchgebissen haben. Gegen Agdam haben wir ein gutes Spiel gezeigt, einige Chancen zum Ausgleich gehabt und durch ein abgefälschtes Tor verloren", resümierte Siewert und sprach erneut von einem "positiven Eindruck".
Bevor es für RWE am 31. Januar gegen die Reserve des 1. FC Köln wieder ernst wird, steht am Sonntag gegen Nord-Regionalligist VfB Lübeck noch ein letztes Testspiel auf dem Programm. "Da wollen wir noch mal zeigen, was wir uns in der Vorbereitung erarbeitet haben", hofft Essens Trainer auf eine gelungene Generalprobe.