Die Trennung von Roberto di Matteo war folgerichtig. Damit kann dieser Punkt auf der königsblauen To-do-Liste abgehakt werden. Der Schalke-Fisch stinkt aber immer noch. Denn mit dieser Personalie ist Horst Heldts wichtigste Entscheidung der letzten drei Jahre nach hinten losgegangen.
Somit muss sich der Manager selbst eingestehen, dass er gescheitert ist. Schalke muss nun darauf achten, nicht nur den sportlichen Erfolg in den Fokus zu rücken, sondern die Seele des Traditionsklubs im Blick zu behalten. Nach dem Verlust der Fanherzen ist es fast zweitrangig, ob nun ein Kader und ein Trainer gefunden werden, die um die Champions League mitspielen.
Wichtiger ist es, eine Aufbruchstimmung zu erzeugen, mitreißenden Fußball spielen zu lassen und sich an die selbstausgegebenen Tugenden des Schalker Leitbildes zu erinnern. Wenn dann unter einem Trainer, der besser in die Arbeiterstadt Gelsenkirchen passt, am Ende ein achter Platz rausspringt, dann kann es sein, dass das mehr mit Schalke zu tun hat als dieses Missverständnis, das am Ende auf Platz sechs endete.
Im Umfeld von Schalke 04 tummeln sich genügend Leute, die es nicht schlechter machen können als Heldt / Di Matteo. RevierSport denkt dabei zuerst an Marc Wilmots, aber auch an Jens Lehmann, Christoph Metzelder oder Ingo Anderbrügge. Der Geist, der unter Rudi Assauer um die Arena wehte, kann bestimmt nicht wieder heraufbeschwört werden. Aber: Die Manager-Persönlichkeit hat sich in Charakterfragen selten geirrt. Seine Menschenkenntnis wird auf Schalke dringender gebraucht als Sachverstand von einem Di Matteo.