Auf jeden Fall wollen sie an der Hafenstraße erfolgreicher Fußball spielen als zuletzt, das haben sie sich vorgenommen. Und dafür hat Trainer Karsten Neitzel früher als die meisten Regionalliga-Konkurrenten den Start der Vorbereitung angesetzt, um zumindest physisch die Voraussetzungen zu schaffen.
An diesem Samstag ist nach nur fünf Trainingstagen auch schon das erste Testspiel anberaumt. Auf dem Kunstrasen an der Seumannstraße empfängt RWE den Drittligisten Fortuna Köln (15.15 Uhr). Also gleich eine beachtliche Herausforderung für den Gastgeber, zumal die Fortunen, die zu den Abstiegskandidaten in der 3. Liga zählen, bereits in knapp zwei Wochen erstmals wieder um Punkte kämpfen und im Programm schon um einiges weiter sind als der Viertligist. Übrigens traf Rot-Weiss im ersten Test der Sommer-Vorbereitung 2018 auf den gleichen Sparringspartner. Damals trennte man sich mit einem 0:0.
Gleich sportliche Herausforderung
Einen Neuanfang machen auch Cedric Harenbrock und Kevin Freiberger. Beide haben sich im vergangenen Jahr das Kreuzband gerissen. Harenbrock erwischte es Mitte April. Der 20-Jährige ist Anfang der Woche mit der Mannschaft ins Training eingestiegen. „Er wird gegen Köln auch zum Einsatz kommen“, sagt Neitzel. Harenbrock gehe jedenfalls unbelastet an seine Aufgabe heran. Kein Wunder, schließlich hat der junge Mann die sportliche Krise seines Teams ja nur als Zuschauer erlebt. „Es ist sicherlich ein Vorteil, wenn er den Kopf frei hat“, glaubt Neitzel. Doch zu viel solle man von ihm nun auch nicht gleich erwarten.
Ohnehin, Geduld muss Kevin Freiberger (30) noch haben. Er hatte sich Ende Juli in Rödinghausen im ersten Punktspiel für seinen neuen Verein nach wenigen Sekunden bei einem Tackling das Kreuzband gerissen. Nun steht er wieder auf dem Rasen, arbeitet allerdings für sich am Rande des Spielfeldes. Relativ fix verlief die Genesung. „Alles okay, ich bin echt zufrieden“, sagte Freiberger beim Trainingsstart und machte beim Auslaufen gut gelaunt noch ein paar Faxen. „Man merkt noch ab und zu ein Ziehen oder Pieksen, es war aber auch eine große Operation. Und wenn ich in der Reha mal nach links und rechts geschaut habe, sah es bei mir immer schon gut aus.“
Bis auf Freiberger und David Jansen (Achillessehne) ist RWE komplett. Ob personell nachgelegt wird, war offen. Es muss eben passen, hieß es immer wieder. Finanziell, sportlich und menschlich. Die Krise beim Liga-Konkurrenten Wuppertaler SV war eine Chance, günstig eine Verstärkung zu bekommen. [article=405871]Wie RevierSport exklusiv berichtete, hat RWE Jonas Erwig-Drüppel verpflichtet.[/article]
Autor: Rolf Hantel