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Warum S04 und BVB Stadionnamen ändern sollten

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Signal Iduna Part, Stacheldraht, Signal Iduna Part, Stacheldraht Foto: Knopp
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Der durch die Spiele gegen Augsburg neu befeuerte Mythos um Liverpools Stadion an der Anfield Road weckt wehmütige Erinnerungen an die Zeit, da auch deutsche Stadionnamen noch Kultstatus hatten. Ein Kommentar.

Um den Fußball ranken sich viele Mythen. Insbesondere um die Schauplätze seiner größten Dramen: Wembley, Marcanã, Camp Nou, Old Trafford und, ja, auch: Bökelberg. Als dem FC Augsburg in der Europa League der FC Liverpool zugelost wurde, waren der Bundesligist und seine Anhänger geradezu elektrisiert von der Aussicht, demnächst die wohl berühmteste Straße auf dem Fußball-Globus betreten zu dürfen: die Anfield Road.

Obwohl die Reise dorthin erst bevorsteht, sprachen FCA-Spieler schon nach dem Hinspiel gegen den Klopp-Klub von einem Gänsehaut-Erlebnis. Geld mag den Profifußball dramatisch verändert haben, das Herz der Spieler erwärmen jedoch nach wie vor andere Dinge. „Da freut sich jedes Kind, da mal zu spielen“, sagte Augsburgs Mittelfeldspieler Markus Feulner.

Im konkreten Fall könnte die Erfüllung diese Kindheitstraumes den FCA freilich teuer zu stehen kommen. Mit der Anfield Road vor Augen fällt es schwer, sich auf das Abstiegs-Duell in der nicht gerade von Mythen umwehten HDI-Arena in Hannover zu konzentrieren. Eine Niederlage würde Augsburg der zweiten Liga näher bringen. Und damit Zielen wie der Schüco-Arena (Bielefeld), der Voith-Arena (Heidenheim) oder der Benteler-Arena (Paderborn). Stadien, bei den denen viele nicht einmal wissen, wer oder was hinter dem (Sponsoren-) Namen steckt.

Die Chance, Kultstatus zu erlangen, haben die meisten deutschen Profiklubs, allen voran jene, die gegenüber Konkurrenten wie Wolfsburg oder Leipzig gerne die Traditions-Karte ausspielen, aufgegeben, als sie die Namensrechte an ihren Spielstätten verhökerten. Dabei hätten etwa die „Glückauf-Kampfbahn“ (Gelsenkirchen) oder das „Stadion Rote Erde“ (Dortmund) allemal das Zeug dazu gehabt, auch heute noch in einer Liga mit der Anfield Road zu spielen.

Nebenbei: Im altehrwürdigen Niederrhein-Stadion von Rot-Weiß Oberhausen gibt es immerhin noch die „Emscherkurve“. Die Stadt Essen dagegen hat die neue Spielstätte ihrer Rot-Weißen humorlos „Stadion Essen“ genannt, wo sich doch – wenn schon nicht Helmut Rahn-Arena – „Stadion an der Hafenstraße“ angeboten hätte. In Erinnerung an alte Zeiten, in denen der „Hafenstraßen-Roar“ dem „Anfield-Roar“ nicht nachstand.

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