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Weisse noch?
Als der MSV RWE zum Abstieg schoss - und selbst den Aufstieg feierte

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Weisse noch? Als der MSV RWE zum Abstieg schoss - und selbst den Aufstieg feierte
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2007 gewann der MSV Duisburg zuletzt ein Liga-Derby gegen Rot-Weiss Essen. Es war eine folgenreiche Partie. Weisse noch?

Seit der vergangenen Spielzeit gibt es sie wieder: Die Derbys zwischen dem MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen im Ligabetrieb.

Unentschieden endeten beide Duelle der Revierklubs in der Vorsaison 2022/2023. Am Samstag stehen sich Zebras und RWE erneut gegenüber (14 Uhr, RS-Liveticker). Ob es dann erstmals nach über 16 Jahren wieder einen Derbysieger gibt?

Zuletzt gelang das den Duisburgern im Mai 2007 - unter ganz besonderen Umständen. Am letzten Spieltag der Zweitliga-Saison stieg die Partie damals beim MSV. Die Meidericher brauchten einen Sieg für den Bundesliga-Aufstieg, die Essener gegen den Abstieg in die Regionalliga.

Vor ausverkauftem Haus in Duisburg hielt RWE dem Druck bis zur Pause stand. Kurz nach Wiederanpfiff brach die Gegenwehr: Mihai Tararache verwandelte einen Foulelfmeter zur Führung (47.). Markus Daun legte das 2:0 nach (60.), ehe Ivica Grlic mit einem Traumtor für die Vorentscheidung sorgte (69.).

Partystimmung auf Seiten der Gastgeber, Trauer bei den Rot-Weissen, denen ein Remis zum Klassenerhalt gereicht hätte. So blieb die starke Rückrunde von RWE ungekrönt. Damals mittendrin: Baris Özbek. Der neue Trainer des TuS Bövinghausen, der Jahre später auch für den MSV auflief, stand in der Essener Startelf.

"Mir war klar, dass es schwer werden würde. Derby, ausverkauftes Stadion und starke Duisburger, die mit einem Sieg aufsteigen konnten", erinnerte sich Özbek, der sein letztes Spiel für RWE machte und anschließend eine internationale Karriere mit Galatasaray Istanbul hinlegte, im RS-Interview an die Vorzeichen. "Natürlich wollte ich trotzdem unbedingt die Liga halten. Aber eigentlich hatte ich schon vor dem Anpfiff das Gefühl, dass wir absteigen würden."

Nach dem Trainerwechsel von Uwe Neuhaus zu Lorenz-Günther Köstner legten die Bergeborbecker in der Rückrunde eine starke Aufholjagd hin, gewannen unter anderem an Karneval gegen den 1. FC Köln mit 5:0 und blieben in der heißen Saisonphase mehrere Wochen lang ungeschlagen.

Dann aber kam der vorletzte Spieltag. Gegen den Keller-Nachbarn Wacker Burghausen führte RWE bis tief in die Schlussphase und schien drei wichtige Punkte einzusacken. "Mit einem Sieg wären wir in der Liga geblieben", blickte Özbek zurück. "Dann kassieren wir in der Nachspielzeit durch einen Sonntagsschuss das 1:1. Da habe ich den Glauben an den Klassenerhalt verloren."

Der Abstieg traf RWE hart, führte den Verein letztendlich bis in die Insolvenz und Fünftklassigkeit. Und der MSV? Der stieg am Ende der folgenden Saison als Schlusslicht wieder aus der Bundesliga ab. Es blieb bis heute die letzte Spielzeit der Duisburger im Oberhaus.

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