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Vermummter unterm Stadiondach: Was wir wissen - und was nicht

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Deutschland - Dänemark: Vermummter unterm Stadiondach: Was wir wissen - und was nicht
Foto: dpa
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Ein Mann klettert beim EM-Spiel in Dortmund unter das Stadiondach. Das Motiv ist zunächst unklar. Bilder zeigen, dass er vermummt war. Die Nationalspieler wussten Bescheid.

Während des deutschen EM-Achtelfinales gegen Dänemark klettert ein Mann unter das Dortmunder Stadiondach - und wird erst nach dem Schlusspfiff von der Polizei abgeführt. Die Szenen am Samstagabend sorgten auch international für große Aufmerksamkeit, wieder stellen sich Fragen zum Sicherheitskonzept bei der Fußball-EM.

Was wir wissen

Die Dortmunder Polizei verschickte in der Nacht zum Sonntag drei Mitteilungen. Der Mann ist demnach ein 21-Jähriger aus Osnabrück. Er war den Angaben zufolge um 22.27 Uhr auf das Dach gelangt, also zu Beginn der zweiten Halbzeit. Gefahr für die Zuschauer habe nicht bestanden, schrieben die Beamten mehrfach. Einsatzkräfte hatten sich dem Mann nach dem Schlusspfiff genähert und ihn angesprochen. Ein Hubschrauber habe zudem das Stadiondach ausgeleuchtet, teilte die Polizei mit.

Auf einem Video, das von der englischen Zeitung „Daily Mail“ veröffentlicht wurde, ist zu sehen, dass der Mann zunächst vermummt war und einen größeren Rucksack auf dem Rücken hatte. Er kletterte von den begehbaren Plattformen unter dem Stadiondach auch auf die Streben der Dachkonstruktion. Auch der Moment, in dem der Mann abgeführt wird, ist dokumentiert.

Die deutschen und dänischen Spieler waren über den Zwischenfall informiert. Konkrete Auswirkungen auf den Spielablauf oder die Abreise nach der Partie hatten die Ereignisse aber nicht. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Sonntag bestätigte, berichtete Schiedsrichter Michael Oliver vor dem Anpfiff der zweiten Halbzeit die Kapitäne beider Mannschaften, Ilkay Gündogan und Kasper Schmeichel, von dem Geschehen. Auf Bildern ist zu sehen, wie alle drei nach oben Richtung Stadiondach blicken. Die Partie lief anschließend ohne Beeinträchtigung weiter. Der Unparteiische war auch mit einem Delegierten der Europäischen Fußball-Union UEFA an der Seitenlinie in Kontakt.

Was wir nicht wissen

Zum Motiv des Mannes konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. „Aktuell gibt es keine Erkenntnisse darüber, dass der Mann mit seinem Verhalten die Stadiongäste gefährden wollte“, teilte die Polizei mit. Auch zum Inhalt des Rucksacks wurden zunächst keine Angaben gemacht. Die „Bild“-Zeitung berichtete am Sonntagmittag, in dem Rucksack habe sich eine Fotoausrüstung befunden, der Mann sei ein sogenannter „Roofer“, der auf hohe Gebäude klettert und sich dabei fotografiert oder filmt. Die genauen Hintergründe der Entscheidung, die zweite Halbzeit anpfeifen zu lassen, sind offen.

Unklar ist auch, wie der Mann überhaupt in den Bereich unter dem Dach gelangen konnte. Der Zugang ist im Regelfall gesperrt. Die begehbaren Plattformen unter dem Dach dienen etwa der Wartung der technischen Ausstattung des Stadions.

Offen ist auch, wie der Mann mit einem großen Rucksack in den Innenraum gelangte, normalerweise ist der Eintritt damit nicht erlaubt.

Der Vorfall wirft Fragen zum Sicherheitskonzept der EM auf. Immer wieder war es in der Gruppenphase zu Zwischenfällen gekommen, als Zuschauer auf den Rasen gelangt waren, um mit den Spielern ein Foto zu machen. Beim Eröffnungsspiel hatte sich zudem ein Webvideoproduzent in einem Kostüm des Maskottchens „Albärt“ und mit gefälschter Akkreditierung Zugang zum Innenraum des Münchner Stadions verschafft.

Die UEFA verwies am Sonntagmorgen auf die Mitteilung der Polizei. „Wir haben keinen weiteren Kommentar“, teilte der Dachverband auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

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