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FC Schalke 04
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20:30 |
Fortuna Düsseldorf
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So hat sich ein Mitarbeiter der Sporthochschule Köln genau 18 Monate lang mit den Stärken und Schwächen der Kroaten beschäftigt. Der Mann, der zum Kader des Chefstrategen Urs Siegthaler gehört, kann an der Armhaltung eines Mittelfeldspielers erkennen, wohin eine Ecke geschlagen wird. Kilometerlanges Filmmaterial sind in einer Datenbank gespeichert, und so weiß "Jogi" Löw vor dem heutigen Anpfiff genau, wie sich zum Beispiel der kroatische Rechtsverteidiger in jeder Sekunde des Spiels bewegt und darüber hinaus wahrscheinlich auch, welche Zahncreme er benutzt. Dieses geballte Infopaket, das fast schon die Ausmaße des amerikanischen Geheimdienstes annimmt, muss Jogi Löw am Vormittag in seine 15-minütige Ansprache verpacken. Während die deutschen Journalisten fast zeitgleich im Pressezentrum am Wörthersee noch dabei sind, den full-time-Report des Spiels Deutschland gegen Polen zu verarbeiten. Nach jedem Spiel nämlich bekommt man zehn Seiten "Match-Informationen" in die Hand gedrückt. Wobei das Bemerkenswerteste dieser Fleißarbeit sich eigentlich auf das Ergebnis beschränkt. Und das ist ja schon vor der Lektüre bekannt.
Bevor wir alle an den Zahlenwerken verzweifeln, gibt Hansi Flick am Tag vor dem Match aber Entwarnung. Glaubhaft versichert er: "Nicht wer die besseren Statistiken hat gewinnt" - Gottseidank! Denn der ganze Wust ist doch irgendwie vor allem eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Und es bleibt dabei: Entscheidend ist auch bei der EM immer noch auffem Platz.
Zwei Dinge noch:
Erstens: Die Forderung eines polnischen Politikers, Lukas Podolski nach seinen zwei Treffern gegen sein Geburtsland den polnischen Pass zu entziehen, hat keine Rechtsgrundlage - "Poldi" besitzt überhaupt keinen solchen.
Zweitens: Arne Friedrich kann mit seiner Reservistenrolle offensichtlich gut umgehen. Denn am Mittag hat er uns verraten, dass er im Tischtennis gegen seinen Konkurrenten Lahm mal wieder gewonnen hat. Und er "kein Stinkstiefel" ist. Abschließend wissen wir jetzt auch, wie Slaven Bilic, der kroatische Coach, der selbst ein leidenschaftlicher Rockmusiker ist, das deutsche Team klanglich einordnet: "Deutschland spielt nicht wie Nena, sondern mehr wie Rammstein."
