Nach dem 2:0-Heimerfolg gegen die Düsseldorfer Zweitvertretung war SCP-Trainer Sascha Hildmann die Freude förmlich ins Gesicht geschrieben – auch weil der Konkurrent aus Essen im Parallelspiel beim KFC Uerdingen einen schier unglaublichen Kantersieg einfahren konnte. „Wenn man sieht, dass RWE 11:0 gewinnt, sind wir froh, dass wir auch gewonnen haben“, konstatierte Hildmann, der sich trotz des Münsteraner Siegs gegen die Landeshauptstädter nach wie vor mit einem Vier-Punkte-Rückstand auf die Essener begnügen muss.
Zunächst galt es für den 49-Jährigen aber, mit einem stark dezimierten Kader gegen eine gut aufgelegte Düsseldorfer Reserve zu bestehen und nach zwei sieglosen Spielen in Serie eine Kehrtwende herbeizuführen. Dank zweier Treffer von Henok Teklab und Gerrit Wegkamp sowie eines von Max Schulze Niehues gehaltenen Strafstoßes konnten die Adlerträger den Negativtrend tatsächlich stoppen und die Fortuna mit einer Niederlage auf die Heimreise schicken.
Preußen beklagen maue Chancenverwertung
„Der Sieg tut gut“, fasste Münsters Schlussmann den ersten schwarz-weiß-grünen Sieg seit Mitte September zusammen. Gleichzeitig warnte Schulze Niehues aber auch vor zu viel Euphorie nach dem Befreiungsschlag. „Wir sind demütig genug, um zu wissen, dass wir weiter hart arbeiten müssen“, sagte das SCP-Urgestein, das auf ein dreijähriges Intermezzo in Düsseldorf zurückblicken kann. Daran, dass sich Münster gegen Düsseldorf auch in der Höhe hochverdient durchgesetzt hatte, bestand aber auch für Schulze Niehues keinerlei Zweifel. „Insgesamt haben wir wenig zugelassen.“
Fortuna Düsseldorf II: Gorka – Uchino, Touglo, Corsten (85. Siadas), Göckan (73. Zorn) – Hirschberger, Fink, Geerkens (62. Mansfeld), Özkan (87. Kuhinja), Köther – Niemiec
Tore: 1:0 Teklab (42.), 2:0 Wegkamp (70.)
Karten: Ziegele (1. Gelbe), Hoffmeier (5.) – Fink (3.)
Zuschauer: 4.597
Auf der anderen Seite kreierten die Adlerträger hingegen Chance um Chance – doch ein ähnliches Schützenfest wie in Uerdingen blieb aufgrund einer überschaubaren Verwertung der vielen Hochkaräter aus. „Wir hätten ein, zwei Tore mehr machen können, auch ich“, übte Nicolai Remberg Selbstkritik. Auch Hildmann monierte die Ausbeute der Preußen, freute sich am Ende aber doch am meisten über die zwei erzielten Treffer und den letztendlich ungefährdeten 2:0-Sieg, der den Beginn einer neuen Positivserie darstellen soll.
„Wir nehmen den Schwung mit, machen genauso weiter“, zeigte sich Remberg nach seinen zunächst kritischen Worten schon wieder angriffslustig. Am kommenden Dienstag kann der Preußen-Tross im Westfalenpokal beim SV Lippstadt erstmals zeigen, dass auf Worten auch Taten folgen. Vier Tage später wartet schließlich der VfB Homberg in der Regionalliga West auf die Hildmann-Elf.