Der KFC Uerdingen hat turbulente Monate hinter sich. Insolvenz, sportliche Rettung, Rückzug des Investors, keine Lizenz für die 3. Liga. Seit dem 28. Juni hat der Traditionsverein zumindest wieder einen Vorstand. Ende Juni gab der Verein bekannt: "Der Verwaltungsrat des KFC Uerdingen hat einen neuen Vorstand bestellt. Der Luxemburger Sportexperte Damien Raths, Geschäftsführer des Unternehmens Raths Sportmanagement, wird das Gremium künftig als Vorsitzender anführen, ihm zur Seite stehen in Andreas Scholten (stellv. Vorsitzender), Christoph Lenz und Sven Hartmann drei langjährige Wegbegleiter des Klubs in den verschiedenen Ligen."
Das Quartett steht vor großen Aufgaben, denn bis zum Start der Regionalliga am 12. August gibt es noch keine Mannschaft, finanziell sind auch noch viele Fragen offen. Auf der Homepage des KFC sprach Raths nun über die Zukunft der Uerdinger.
Mit Blick auf die aktuelle Lage lässt er durchblicken, wie hart die Aufgabe ist, den KFC wieder auf Kurs zu bringen. "Wir arbeiten gefühlt gleichzeitig an 1000 Baustellen und führen sehr viele Gespräche. Grundsätzlich ist die Stimmung positiv und die Personen und Institutionen, mit denen wir bislang gesprochen haben, sind hilfsbereit. Dennoch ist die Situation, in der der KFC aktuell steckt, gefährlich. Der Schuldenberg ist groß, wir haben keinen Sponsor und keine Mannschaft. Dazu kommt, dass die Insolvenz der KFC Uerdingen GmbH auch den Stammverein massiv beeinträchtigt. Unsere erste Aufgabe ist es, wirtschaftliche Handlungsfähigkeit herzustellen, denn vorher ist es uns nicht einmal möglich, Verträge jeglicher Art abzuschließen."
Doch Raths traut es sich und seinem Team zu, den KFC durch die Krise zu führen, dabei betont er, es geht nur gemeinsam: "Allen muss klar sein, dass ein sehr schweres Jahr vor uns liegt. Das können wir auch nicht alleine stemmen. Wir brauchen jetzt jeden, nicht nur den Vorstand, sondern auch Verwaltungsrat, Fans, Mitglieder, Politik und vor allem Sponsoren und Partner."
Und eine Spielstätte und Trainingsplätze, wenn die finanzielle Grundlage geschaffen wurde, um eine Mannschaft zu basteln. Wenn das gelingt, soll nach diesem schweren Jahr auf Dauer auch mehr möglich sein als die vierte Liga. Raths schätzt das Potential des Klubs hoch ein: "Wir wollen gemeinsam den Verein aus dieser schweren Krise führen. Langfristig muss natürlich das Ziel sein, dass Uerdingen 05 wieder höherklassig spielt. Wichtig ist mir, dass wir eine solide Struktur aufbauen. Für mich hat der KFC Uerdingen ein riesiges Potential. Allein schon durch das Stadion. Dazu kommt die Tradition des Klubs und die fußballverrückte Stadt. Schaut euch nur die Grotenburg-Supporters an. Da helfen 400 Leute dabei, das Stadion umzubauen. Wo gibt es sowas aktuell denn sonst noch? Die Supporters haben uns bereits ihre Hilfe bei anderen Projekten zugesichert, wofür ich zutiefst dankbar bin."