Die Bilanz aus der vergangenen Saison von Rot-Weiss Essen konnte sich echt sehen lassen. Im DFB-Pokal schaffte es die Elf von Trainer Christian Neidhart bis ins Viertelfinale, in der Liga standen am Ende 90 Punkte auf der Habenseite. Für den Aufstieg hat es am Ende dennoch nicht gereicht. Drei Punkte fehlten auf die U23 des BVB, auch wenn es am letzten Spieltag zwischendurch aussah, als könnten die Bergeborbecker den Aufstieg tatsächlich noch packen.
Nun stehen einige Änderungen am Kader an. 14 Abgänge haben die Essener zu verzeichnen. Von denen trauert Sportdirektor Jörn Nowak allerdings nur Marco Kehl-Gomez und Kevin Grund ein wenig nach. Sie habe er sich noch gut im Kader vorstellen können, verriet er dem Kicker. „Bis auf ganz wenige Ausnahmen ist es uns gelungen, die Stammformation weiter an den Verein zu binden“, sagt er. „Wir sind zuversichtlich, diese Lücken sehr gut schließen zu können.“
Nowak gesteht Unzufriedenheit im Kader
Allerdings hat Nowak aus der vergangenen Saison einige Schlüsse gezogen. Im Nachhinein sei der Kader der Essener zu groß gewesen, wie Nowak selbst zugibt: „Es hat sich im Laufe der letzten Monate herausgestellt, dass wir in der zweiten Reihe zu viele Spieler hatten, die sich selbst als Stammkräfte sehen und deshalb mit ihrer Situation und ihren geringen Einsatzzeiten nicht einverstanden waren. Auf der anderen Seite waren auch wir mit der Entwicklung einiger Spieler nicht zufrieden.“
Bei einer Mammut-Saison mit alleine 40 Liga-Spielen plus Pokal sei es nicht absehbar gewesen, dass RWE dort fast ohne schwerwiegende Verletzungen durchkommt. „Dieses Risiko war uns zu groß“, sagt Nowak im Kicker weiter und kündigt an, den Kader für die kommende Saison verkleinern zu wollen. Man plane nur noch mit drei Torhütern sowie 20 oder 21 Feldspielern.
Das Torhütertrio ist bereits komplett, 16 Feldspieler stehen bisher unter Vertrag, darunter allerdings auch Felix Schlüsselburg oder Felix Weber, deren Zukunft an der Hafenstraße nach Informationen dieser Redaktion nicht geklärt ist. Auf der Zugangsseite stehen aktuell vier Positionen im Fokus. Nowak: „Es ist kein Geheimnis, dass wir nach aktuellem Stand noch einen Linksverteidiger, einen Sechser, einen variablen Offensivspieler und eine zentrale Spitze suchen. Sollten sich diese Transfers umsetzen lassen, dann wären wir zum Trainingsstart Anfang Juli sehr gut aufgestellt.“