SG Wattenscheid 09

"Gegen RWE muss uns niemand motivieren"

Vor dem Derby sprach RevierSport mit Wattenscheids Trainer Farat Toku.

Farat Toku, trotz des Sieges gegen den FC Hennef war von Ruhe in Wattenscheid nichts zu spüren. Am Dienstag gaben Sie bekannt, dass Lucas Oppermann und Stefan Grummel nicht mehr zum Kader gehören. Können Sie mittlerweile Details zu den Suspendierungen verraten? Das möchte ich eigentlich nicht. Ich kann nur zu der Pressemitteilung von Dienstag ergänzen, dass das Fass einfach übergelaufen war. Beide haben sich in den letzten Wochen einfach zu viel erlaubt. Ich musste im Sinne der Mannschaft handeln und deshalb spielen beide unter mir keine Rolle mehr.

Das finde ich sehr unglücklich von meinem Kollegen Andre Pawlak (...) Ich hätte mir von ihm in unserer Situation ein bisschen mehr Feingefühl gewünscht

Farat Toku

Zudem hat die SSVg. Velbert offiziell ihr Interesse an Eren Taskin bekundet. Was sagen Sie zu dieser Aktion? Das finde ich sehr unglücklich von meinem Kollegen Andre Pawlak. Er ist ein Ex-Wattenscheider und hat hier ein gutes Standing bei den Fans. Ich hätte mir von ihm in unserer Situation ein bisschen mehr Feingefühl gewünscht. Aber so ist das Geschäft: da denkt jeder meistens nur an sich.

Zurück zum RWE-Spiel: Wie sieht es personell aus? Klar, Oppermann und Grummel gehören nicht mehr zum Kader. Nerciwan Khalil Mohammad ist wieder im Training und eigentlich steht nur hinter dem Einsatz von Adrian Schneider ein Fragezeichen. Er hat Probleme im Oberschenkel.

Für RWE geht es um nichts mehr, für Ihre Mannschaft um wichtige Punkte im Abstiegskampf - Vorteil Wattenscheid? Das würde ich nicht so sagen. Die Essener wollen sich Markus Reiter von der besten Seite zeigen oder einem anderen Trainer, der RWE ab dem 1. Juli übernehmen wird. Das ist auch ein Schaulaufen für die Essener. Sie werden uns die Punkte nicht schenken. Es gibt leichtere Aufgaben als gegen Rot-Weiss Essen zu gewinnen. Wir werden aber voll da sein. Gegen RWE muss uns niemand motivieren. An das Hinspiel denken alle Wattenscheider sehr ungern zurück (0:6, Anm. d. Red.). Meine Jungs wissen, um was es geht. Sie sollen rausgehen, die Atmosphäre genießen und unseren Fans einen Sieg schenken.

Essen, Düsseldorf II, Köln II, Lotte und Wiedenbrück, so lautet das Restprogramm. Es könnte härter sein, oder? Natürlich, wir hätten auch Gladbach, Aachen und Viktoria Köln haben können. Doch ich würde nie im Leben von einem einfachen Restprogramm sprechen. Für alle Mannschaften geht es um etwas. Vor allem für einzelne Spieler, um Verträge, um ihre Zukunft. Wir müssen uns die Punkte für den Klassenerhalt hat erarbeiten. Bei uns will niemand das böse A-Wort in den Mund nehmen. In den letzten fünf Spielen haben wir es selbst in der Hand, ob wir da A-Wort am Ende aussprechen müssen oder es sein lassen können.