Eine junge Mannschaft, die oft ihrer Unerfahrenheit Tribut zollen muss, soll jetzt von dem Defensivspezialisten geführt werden, der in der Hinrunde auf drei Einsätze in der Oberliga kam.
Trotzdem scheinen die Königsblauen in Tanju Öztürk die Ideallösung für ihre derzeitige Situation gefunden zu haben. Während die junge Truppe in der Offensive bereits vom Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah geführt wird, offenbarte die Mannschaft in der Defensive oft Defizite. Aufgrund der Regelung, dass die Zweitvertretungen von Profi-Teams den Altersschnitt von 23 Jahren nicht überschreiten dürfen, entwickelt sich aus Öztürk ein Glücksfall.
Einst Doppelsechs mit Sukalo
In der letzten Zweitliga-Saison des MSV Duisburg bildete der gebürtige Kölner die Doppelsechs mit Goran Sukalo. Auch ein Jahr später, nach dem Zwangsabstieg in die dritthöchste deutsche Spielklasse, war der 25-Jährige nicht aus der Startelf der Zebras wegzudenken, sodass er in sieben Seniorenjahren auf insgesamt 177 Einsätze kommt.
Damit treibt er mit seinen 25 Jahren den Altersschnitt der Luginger-Elf nicht zu stark nach oben, kann die U23 durch seine Erfahrung aber durchaus leiten. „Ich hoffe ich kann der Mannschaft Rückhalt geben und sie ein bisschen führen. Ich möchte meine Stärken einbringen, sodass wir so schnell wie möglich da unten rauskommen“, vermutet der Deutsch-Türke seine kommende Rolle bei den Zebras und wird von seinem neuen Trainer Jürgen Luginger bestätigt: „Tanju ist noch nicht so alt, aber schon sehr erfahren. Ich plane mit ihm in der Innenverteidigung. Von dort kann er die Mannschaft am besten führen.“
Offensichtlich hat es zwischen den beiden von Anfang an gut funktioniert. Öztürk berichtet: „Der Trainer hat mich überzeugt hierhin zu kommen. Es waren sehr gute Verhandlungen – auf Schalke passt es einfach.“ Luginger gibt die Blumen gerne zurück: „Es hat für ihn und für uns von Anfang an gepasst.“
In der Mannschaft ist er währenddessen schon voll angekommen. Bei den Auswärtsspielen bei Manchester City und Vitesse Arnheim stand Öztürk jeweils über die vollen 90 Minuten auf dem Platz und bildete je einmal mit Julian Wolff und Sebastian Starke Hedlund die Innenverteidigung. An den beiden Pleiten, bei denen es insgesamt neun Gegentreffer hagelte, konnte aber auch er nichts ändern.