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Dennis Lamczyk
"Ich muss eine Entscheidung finden"

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RWE: Dennis Lamczyk befürchtet seinen Abschied
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Dennis Lamczyk ist im Tor der Rot-Weissen unumstritten. Da die Vertragsgespräche stocken, fürchtet der RWE-Keeper jedoch, im Sommer gehen zu müssen.

Dennis Lamczyk ist um seinen Arbeitsplatz zu beneiden. 45 Minuten lang hatte der Schlussmann am Samstag wieder die lautstärksten Fans der Liga im Rücken und den attraktiven Stadionblick vor sich. Doch die neue Arena dürfte dem 25-Jährigen in letzter Zeit aufs Gemüt schlagen. Er wird in ihr eventuell nur noch als Gast auflaufen. Lamczyk muss Rot-Weiss Essen möglicherweise verlassen. Ein schmerzvoller Gedanke, den der Keeper bislang allerdings im Stillen mit sich ausmachte. Wie es Torhütern vielleicht so im Naturell liegt.

Angesprochen auf seine Zukunft, bricht er nun sein Schweigen. „Ich würde gerne bleiben. Wenn es nach mir ginge, würde ich auch für zehn Jahre unterschreiben. Doch der Verein will im Moment keine Aussage zu meinem auslaufenden Vertrag treffen. Deshalb muss ich nun für mich eine Entscheidung finden.“


Schon vor Wochen habe der Berater des 25-Jährigen das Gespräch mit den Verantwortlichen gesucht. Die Unterredung brachte jedoch nicht das Ergebnis, das sich Lamczyk gewünscht hatte. „Zu diesem Zeitpunkt konnte mir niemand sagen, wie es weiter geht. Außerdem haben wir uns natürlich über das Sportliche unterhalten, auch darüber, dass sie das ein oder andere Defizit erkennen. Doch es gab kein ja und kein nein.“ Bis heute.

Deshalb rechnet Lamczyk nicht mehr damit, in den Planungen für die kommende Saison eine Rolle zu spielen. Möglicherweise habe er sich durch seine offene Art nicht nur Freunde gemacht. „Ich bin bestimmt kein schwieriger Charakter und komme mit allen Leuten super klar. Aber wenn ich der Meinung bin, dass etwas kritisch angesprochen werden muss, dann mache ich das auch mal. Vielleicht hat das nicht jedem gepasst.“

Ein ähnliches Schicksal wie Alexander Thamm, dem RWE erst nach Ablauf der vergangenen Saison endgültig über seine Zukunft beschied, möchte sich der 1,90-Meter-Mann nun tunlichst ersparen. „Irgendwann kann ich auch eins und eins zusammenzählen. Thammi hat das damals wirklich den Boden unter den Füßen weggezogen. Dabei hätte man ihn meiner Meinung nach auch in dieser Saison gut gebrauchen können. Es ist wichtig, dass man erfahrene Spieler hat, an denen sich die Jungs orientieren können.“

Rot-Weiss ist die beste Zeit meiner Fußballerkarriere

In diese Rolle will er nun selbst hineinwachsen. Wenn nötig auch bei einem anderen Verein. „Ich habe mich in den letzten Jahren durch die Zusammenarbeit mit Thorsten Albustin (Torwarttrainer, Anm. d. Red.) enorm weiterentwickelt. Ich stehe voll im Saft und bin gerade richtig drin. Da ist der Zeitpunkt natürlich enorm bitter. Ich kann daraus nur schließen, dass der Verein mich offenbar nicht als Leistungsträger sieht. Das ist schade.“ Schließlich habe er ja mit und für Rot-Weiss Essen seit seinem Wechsel einiges erreicht. Unvergessen seine Sternstunde im Halbfinale des Diebels-Niederrheinpokals gegen TuRU Düsseldorf, die die Teilnahme am DFB-Pokal erst möglich machte, wo der Schlussmann gegen Union Berlin wiederum zum Elfmetertöter avancierte.


Schöne Erinnerungen mit einem bitteren Beigeschmack. Der ehemalige Schalker bekennt: „Rot-Weiss ist definitiv die beste Zeit in meiner Fußballerkarriere. Ich bin aus Kassel hier her gekommen, weil hier eine große Fanbasis ist und richtig etwas entstehen kann. Dann kommst du nach Essen und das ganze Umfeld schiebt dich richtig an. Auch auswärts. Solche Fans haben die meisten Dritt- und Zweitligisten nicht. Deshalb wäre es auch sehr schade, wenn alles am Saisonende schon vorbei wäre.“

Geld spielt keine Rolle

Dies zu betonen ist ihm vor allem gegenüber den RWE-Fans wichtig. „Mir liegt viel daran zu erklären, dass ich das Gespräch gesucht habe und gerne bleiben würde. Es ging auch zu keinem Zeitpunkt ums Geld. Darüber haben wir gar nicht erst gesprochen und daran würde es auch nicht scheitern.“ Vielmehr geht es für den Familienvater nun um eine mögliche neue Perspektive: „Wenn ich 18 wäre und zuhause leben würde, könnte ich das Risiko eventuell eingehen, bis zum Saisonende auf eine Entscheidung des Vereins zu warten. Doch ich habe Verantwortung für meine Frau und meine zwei Kinder. Deshalb muss ich jetzt zusehen, wie es weiter geht.“ Ausgang offen. „Natürlich will man immer so hoch wie möglich spielen, ich habe ja jetzt auch schon etliche Regionalliga-Spiele absolviert. Ich würde mir alle Optionen offen lassen. Aber egal, was passiert. Ich werde bis zum Schluss für RWE meine Leistung bringen und am liebsten noch mal den Einzug in den DFB-Pokal schaffen.“ So klingt ein möglicher Abschied. Wenn auch kein gewollter.

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