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RWE: Zwischenbilanz
Zwischen Potenzial und Pragmatismus

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RWE: Zwischen Potenzial und Pragmatismus

Ganz heimlich hat sich Rot-Weiss Essen eine kleine Auszeit genommen. Zwischen dem 4. und 30. September stand für den Aufsteiger nur ein Ligaspiel auf der Agenda.

Zeit, um Bilanz zu ziehen. Wie hat sich RWE in der neuen Liga geschlagen, in welchen Mannschaftsteilen besteht noch Optimierungsbedarf, was hat sich gegenüber der Vorsaison geändert?

Tor Dennis Lamczyk bekommt mehr Gelegenheiten, sich auszuzeichnen als noch in der NRW-Liga, wo er gerade in den Heimspielen oft herzlich wenig zu tun bekam. Ist bisher aber ohne Fehl und Tadel und zudem sogar zum Elfmetertöter avanciert. Dahinter steht mit Phillip Kunz eine weitere Alternative parat.

Abwehr Momentan d i e Baustelle überhaupt. Maik Rodenberg überzeugte auf Anhieb. Kopfball, Spiel-eröffnung und Technik machten die Mannschaft auf Anhieb stärker. Seine anhaltenden Knieprobleme setzten den Zugang aus Bielefeld aber zuletzt auf Eis. Vincent Wagner bildete in den ersten Spiele das passende Pendant zu Rodenberg, präsentierte sich in bestechender Form, wird aber erst 2012 wieder zurückkehren. Sebastian Jansen ist nach einer Meniskus-OP bislang noch gar nicht zum Einsatz gekommen. Adrian Schneider erledigte seinen Job passabel, kann an die Qualität der Etablierten aber noch nicht heranreichen. Auf den Außenpositionen mussten sowohl Meik Kuta als auch Kevin Lehmann schon schmerzliche Lektionen lernen, wussten in anderen Partien aber auch schon zu überzeugen. Auch hier bleibt noch Luft nach oben.

Mittelfeld Das eigentliche Prunkstück vermochte bislang noch nicht zu glänzen. Timo Brauer und Suat Tokat brauchen nach ihren Verletzungen ganz offensichtlich noch Zeit, um Rhythmus und Bindung zum Spiel zu finden. Beide haben noch viel Luft nach oben. Auf der Außenbahn begann Holger Lemke sehr stark, leistete sich zuletzt aber auch kleinere Schwächen. Kevin Grund schaffte es auf links auf Anhieb in die Startelf. Kann auch noch konstanter werden, ist insgesamt aber unbedingt ein Gewinn. Markus Heppke überzeugte mit seinen vielfältigen Qualitäten sowohl als defensiver Sechser und zuletzt sogar in der Innenverteidigung, ist in der Stammelf gesetzt. Besonders in der Kreativabteilung kann RWE jedoch noch zulegen.

Sturm Schon vor der Saison haben viele die Angriffszentrale als mögliche Problemzone ausgemacht. Bisher konnte sich dieser Eindruck aber nicht verfestigen. Lukas Lenz läuft der Form, die ihn über weite Strecken in der NRW-Liga fast unverzichtbar machte, zwar oft hinterher, meldete sich gegen Verl aber mit zwei Jokertoren eindrucksvoll zurück. Benedikt Koep rochierte häufig und musste ins Mittelfeld weichen, überzeugte aber auch in der Sturmspitze. Überhaupt ist der 23-Jährige in puncto Konstanz und Verlässlichkeit nur schwer zu toppen. Güngör Kaya konnte die ganz großen Erwartungen noch nicht erfüllen und muss noch hart an sich arbeiten, um wieder die Klasse vergangener Tage zu erreichen. Gleichwohl deutete der Ex-Bochumer jedoch an, dass er die fußballerische Klasse mitbringt, um spätestens in der Rückrunde noch ein zentraler Spieler werden zu können.

Fazit: RWE hat in allen Mannschaftsteilen Alternativen und Qualität gewonnen. Keiner der Neuen enttäuschte und viele Stammkräfte haben noch Luft nach oben. Keiner der bisherigen Gegner war deutlich besser. Verbunden mit der gewohnten Heimstärke (vier Spiele, zehn Punkte) sollte das Saisonziel, Platz neun, locker zu übertreffen sein. Allein das Verletzungspech hat derzeit das Potenzial, sich als Fallstrick zu erweisen. Sollte Rodenberg längerfristig ausfallen, droht eine Hinrunde ohne die drei (!) etatmäßigen Innenverteidiger. Schließlich ist auch Jansen nach seiner Pause noch weit von seinem Leistungsniveau entfernt und hat noch nicht eine Minute für RWE absolviert.

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