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Herzig schürt Emotionen
"Haben uns noch nicht aufgegeben"

RWE: Herzig schürt Emotionen
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Denny Herzig erklärt, warum er trotz der durchwachsenen und ohne Sascha Mölders hofft, dass es für RWE vielleicht noch mal spannend werden könnte.

Der Kapitän ist endgültig in seine Aufgabe hineingewachsen: Lautstark kommentierte und dirigierte Abwehrchef Denny Herzig jede einzelne Aktion seiner Neben- und Vorderleute. Der 25-Jährige hat die Rolle des Kommandogebers und Spielführers verinnerlicht. Mit diesem Selbstverständnis geht der Innenverteidiger auch nach dem Weggang des Aushängeschilds Sascha Mölders vorweg. Umgehauen? Nein, die Gerüchte, dass der Knipser den Verein verlassen werde, habe es doch schon zum Ende der Hinrunde gegeben, gibt der Blondschopf zu Protokoll. „Wir haben auch Stürmer die hinten dran stehen und es ist doch immer so, dass dann jemand einspringt. Saschas Tore werden uns sicherlich fehlen. Aber ich denke nicht, dass wir ihm groß nachweinen, denn die Neuen haben auch schon bewiesen, dass sie torgefährlich sind und wir haben Vertrauen in jeden einzelnen unserer Spieler.“

Dabei will Herzig gar nicht beschönigen, dass die Vorbereitung neben einigen erfreulichen Ansätzen auch die Schwachstellen der Mannschaft aufgezeigt hat. Siehe die Niederlagen gegen BVB II (0:5), Schalke II (2:3) oder eben den etwas zu knappen Sieg gegen Schermbeck (2:1). „Über die gesamte Vorbereitung sehe ich das auch so, es waren gute Ergebnisse dabei, gegen die ‚Kleinen‘. Wir müssen aber sehen, dass wir insgesamt noch zulegen, um da hinzukommen, wo wir gegen Ende der Vorrunde waren.“

Allerdings spielten die widrigen Witterungsverhältnisse der letzten Wochen dem RWE-Tross nun auch nicht unbedingt in die Karten. Ohne Kunstrasen und Geld fürs Trainingslager war oft wenig möglich: „Wir mussten immer wieder ins Fitnessstudio oder in irgendeine Halle ausweichen. Das ist natürlich nicht das Optimalste“, findet Herzig. Ein Alibi will der englanderfahrene Defensivmann sich selbst und seinen Mistreitern dadurch aber nicht verschaffen. Im Gegenteil: Dass der kommende Gegner einen Punkt hinter dem Tabellenführer auf Tabellenplatz zwei liegt, schreckt den Defensivmann nicht. Selbstverständlich fahre man nach Saarbrücken, um etwas Zählbares mitzubringen.

Wozu das Ganze, könnte man provokant fragen? Die Ziele für die Restrunde sind nach dem enttäuschenden Abschneiden der Saison bislang ja durchaus ein wenig diffus. Herzig tastet sich zumindest mal an Handfestes heran: „Wenn wir bis zum Ende der Rückrunde noch zwei, drei Positionen gutmachen, dann können wir sicherlich zufrieden sein.“

Die Enttäuschungen der Hinrunde sollen sich nach Möglichkeit nicht wiederholen (Foto: firo).

Es sei denn... Eine Hintertür will sich Herzig noch offen lassen: „Warten wir jetzt erstmal die ersten zwei, drei Spiele ab, gehen die konzentriert an und, wer weiß, wenn die oben noch mal patzen... Einfach nur, um es noch mal spannend zu machen und Emotionen ins Spiel zu bringen, wäre es gut, wenn wir in den ersten paar Begegnungen gleich punkten würden. Damit man sieht, dass wir uns noch nicht aufgegeben haben. Das wäre auch für die Fans klasse.“

Proteste würde es sicherlich nicht hageln. Aber der Kapitän will auch nicht vorschnell zur Attacke blasen: „Wir sollten jetzt erstmal zusehen, dass wir unsere ersten Begegnungen gewinnen. Und dann sehen wir einfach mal, was für uns noch möglich ist.“ Einen Abgesang auf die laufende Spielzeit will Herzig partout nicht anstimmen. Bis zuletzt die Hoffnung schüren, auch dafür ist Herzig Kapitän.

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