Aufgepasst! Die Schalker U23 tritt in der Fußball-Oberliga am Sonntag beim TuS Ennepetal an. Der TuS belegt nur Platz 13 der Tabelle, man sollte also meinen, die Schalker haben dort vergleichsweise leichtes Spiel und können sich weiter in der Spitzengruppe der Oberliga festnagen. Doch: Es gibt gleich mehrere Faktoren, die gegen einen Spaziergang des haushohen Aufstiegsfavoriten am südlichen Rand des Ruhrgebiets sprechen.
Da ist zum einen der Aspekt, dass die Tabelle zwar nicht lügt, aber in den meisten Fällen eben doch nur einen kleinen Teil der Wahrheit widerspiegelt. Denn die letzten Ergebnisse der Mannschaft aus Ennepetal sprechen eine andere Sprache als die Tabelle. Bei Rot Weiss Ahlen erkämpfte sich der TuS ein 1:1-Unentschieden, zuvor besiegte Ennepetal die Sportfreunde Siegen mit 3:2 und unterlag Spitzenreiter Kaan-Marienborn, gegen den auch die Königsblauen keine Punkte holten, durch ein spätes Tor knapp mit 0:1.
Schalkes Trainer Onur Cinel weiß, warum Ennepetal trotzdem am unteren Rand der Tabelle klebt. Zu Beginn der Saison hatte der TuS mit argem Verletzungspech zu kämpfen, „inzwischen hat sich die Mannschaft aber wieder gefangen. Die Tendenz bei Ennepetal ist positiv.“ Deshalb warnt er auch davor, den Schalker Gastgeber am Sonntag nicht richtig ernst zu nehmen. „Offensiv ist Ennepetal über das Flügelspiel gefährlich. In der Defensive steht die Mannschaft kompakt, verteidigt aber auch initiativ“, hat der Schalker Trainer beobachten können. Insgesamt sei Ennepetal ein Gegner, „der schwierig auszurechnen ist.“
Cinel sieht zu viele Gegentore
Deutlich leichter auszurechnen ist die Anzahl der Gegentore, die Schalke in den vergangenen beiden Spielen kassiert hat. Fünf Stück waren das an der Zahl, in den elf Spielen zuvor zappelte der Ball nur siebenmal im Schalker Netz. Hatten die Königsblauen zuvor noch die mit Abstand beste Defensive der Liga, müssen sie sich diese Krone nun mit dem 1. FC Kaan-Marienborn und dem TuS Haltern teilen. Die Devise für Sonntag ist daher klar. „Wir haben zuletzt in der Liga zu viele Gegentore kassiert“, hat auch Onur Cinel erkannt. „Deswegen haben wir uns vor allem vorgenommen, dass wir wieder zu Null spielen.“
Das gelang den Schalkern zuletzt unter der Woche, genauer gesagt am Dienstag. In einem Testkick gegen die U23 von Twente Enschede stand hinten die Null, und vorne traf Marius Schley zum 1:0-Sieg. Besonders mit den ersten 45 Minuten war Onur Cinel zufrieden, die bestimmte seine Mannschaft nämlich mit viel Ballbesitz und „extremer Ballsicherheit.“
In Ennepetal erwartet er einen ähnlichen Auftritt, dann aber über die vollen 90 Minuten. Sollte dies klappen, stünde einem Sieg nichts im Wege. Nach zwei sieglosen Spielen in Folge wäre es auch enorm wichtig für Schalke, mal wieder drei Punkte einzufahren. Denn: Hinter dem etwas enteilten Spitzenreiter aus Kaan-Marienborn geht es äußerst eng zu. Die Königsblauen liegen mit 20 Zählern auf dem sechsten Platz nur zwei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz. Und auch für Ennepetal sind diese Plätze trotz Rang 13 theoretisch in Reichweite, nur acht Punkte sind es bis zu Platz zwei. Also: Aufgepasst, Schalke!