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Turhal schnauzt nur rum
"Ich will aber niemanden fertig machen"

Schermbeck: Savas Turhal schnauzt nur rum
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Läuft beim SVS etwas schief, schnauzt einer sofort immer herum. Savas Turhal ist in den letzten Wochen und Monaten oftmals als Stinkstiefel aufgefallen.

Grund: Er putzt seine Mitspieler auf dem Platz regelmäßig lautstark runter.

Nach der jüngsten 0:1-Pleite gegen Windeck ist es nun zum Eklat gekommen. Einige Akteure wollen nicht länger mit Turhal zusammenarbeiten. Für Trainer Martin Stroetzel, der den 29-Jährigen zum Kapitän bestimmt hat, sind die verbalen Attacken seines Abwehrchefs vollkommen unverständlich: „Sobald er das Trikot anzieht, ist er ein anderer Mensch und bringt seine Kollegen gegen sich auf. Dabei ist er unser bester Mann, einer der beständigsten Fußballer und privat ein ganz feiner Mensch.“

Dass sich Turhal mit seiner impulsiven Art Kredit beim Team verspielt, ist Stroetzel klar: „Er ist der Spielführer und von so einem Mann muss man mehr als nur gute Leistungen erwarten. Die jungen Spieler brauchen Rückendeckung und dementsprechend muss man auch mit den Jungs reden.“

Ein Kapitän sollte schließlich eine Vorbildfunktion übernehmen. Er muss vor allem die Unerfahrenen nach begangenen Fehlern aufbauen und wieder in die Spur bringen. Einfach drauf zu nageln, bringt gar nichts. Außerdem ist der Mann mit der Binde auch dafür da, das Team anzupeitschen und zu motivieren. Doch das alles gelingt Turhal, der seit zweieinhalb Jahren beim SVS zu den Leistungsträgern zählt, im Match nur selten. „Ich kann nicht verlieren“, gibt Turhal offen zu. „Klar passieren auch mal unschöne Sachen und ich werde laut. Aber ich will niemanden runter machen und erreichen, dass er schlecht spielt. Denn dann verlieren wir alle – auch ich.“

Der Ex-Gladbecker erklärt die Gründe für seine Angriffe: „Wenn ich Kritik übe, weiß ich, dass der Junge es viel besser kann. Wenn einer die Fähigkeiten nicht hat, rede ich erst gar nicht mit ihm. Außerdem regt es mich auf, wenn jemand eine One-Man-Show abzieht. Wir kommen ja nur dort unten raus, wenn wir auch zusammenhalten.“

Und aus diesem Grund ist es fatal, dass ein Graben zwischen ihm und der Mannschaft entstehen könnte. „So weit wird es nicht kommen“, ist sich Stroetzel sicher. Die Kritik aus den eigenen Reihen ist jedenfalls nicht spurlos am ehemaligen Wattenscheider vorbei gegangen. „Ich habe gesehen, dass der ein oder andere nicht so gut mit meiner Art umgehen kann. Deshalb werde ich es in Zukunft etwas ruhiger sagen“, verspricht Turhal. Schließlich soll am Ende der Klassenerhalt gemeinsam gefeiert werden. Turhal: „Wir sind eine starke Truppe und nicht nur in der Lage, den Abstieg zu vermeiden, sondern uns auch im Mittelfeld zu platzieren.“

So klingt ein echter Kapitän!

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