Für einen Essener ist dieses Duell eine ganz besondere Herausforderung. Denn Torwart Tobias Ritz trifft auf seinen Jugend-Kumpel Timo Achenbach. „Wir haben unsere gesamte Ausbildung im Fußball zusammen absolviert“, erinnert sich Ritz gerne an die gemeinsamen Jahre.
Das Duo ist in Witten-Heven geboren und beim dortigen TuS groß geworden. Gemeinsam ging es von dort aus zur SG Wattenscheid und danach zu Borussia Dortmund. Während der Abwehrspieler den Sprung in den Profibereich geschafft hat, ist es dem Keeper nicht gelungen. „Deshalb bin ich aber nicht neidisch. Im Gegenteil: Timo hat es sich erarbeitet und ich gönne es ihm“, trauert Ritz seiner verpassten Möglichkeit nicht nach: „Die Zeiten, in denen ich mir darüber Gedanken gemacht habe, sind vorbei. Ich bin zufrieden, wie es gelaufen ist.“
Dennoch ist das Wiedersehen mit seinem alten Weggefährten ein „fantastisches Erlebnis für mich“. Auch wenn die Chancen des ETB gegen den Zweitligisten gering sind, hofft der Keeper auf eine Überraschung. Aber die Alemannia überlässt nichts dem Zufall und hat die Schwarz-Weißen gegen Schalke (2:5) unter die Lupe genommen. Außerdem wollten die Aachener die Bälle zugeschickt bekommen, mit denen der Underdog spielen wird. „Wir haben die Dinger von DragonSport“, berichtet Ritz, der genau weiß, dass das aktuelle Bundesliga-Spielgerät, die „Torfabrik“, um einiges leichter ist. „Das wird eine Umstellung für die Aachener, denn unser Leder ist viel schwerer.“
Als „schwer“ tituliert Ritz auch die Aufgabe gegen den Traditionsklub. „Wenn wir eine Überraschung landen würden, wäre es eine Sensation“, meint die Essener Nummer eins. Das letzte Aufeinandertreffen der Beiden liegt aber noch gar nicht so lange zurück. Achenbach musste nach einer Verletzung Spielpraxis in der Reserve sammeln. Auf dem Tivoli endete die Partie 1:1. „Beim nächsten Mal gibt‘s einen Sieger“, hofft Ritz, dass er nach dem Cup-Match jubeln darf. Genauso wie er es im April gemacht hat, als er die Meistermannschaft der BVB-B-Jugend von 1998 zusammengetrommelt hat und alle gekommen sind. Neben Achenbach waren auch Akteure wie Michael Ratajczak, Florian Thorwart, Markus Wersching oder Danny Woidtke da. „Das war eine tolle Sache. Wir hatten richtig Spaß.“
Für Freude bei Ritz kann auch Achenbach sorgen. Denn der Torhüter hat ihm bereits eine SMS geschrieben. „Ich habe ihn gefragt, ob wir das Trikot tauschen, denn er wollte schon immer eins von mir haben“, zwinkert Ritz mit dem Auge. Abwarten, ob er nach dem Duell mit seinem Kumpel auch noch so gut gelaunt ist.