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Mannschaft des Monats April: DSC Wanne-Eickel II
Fabelhaftes Premieren-Jahr endet mit der Meisterschaft

Mannschaft des Monats April: DSC Wanne-Eickel II
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Am Sonntag war es soweit: Im Auswärtsspiel bei Sivas Union konnte die zweite Mannschaft des DSC Wanne-Eickel ein knappes Jahr nach ihrer Gründung den ersten Titel klarmachen. Ausgerechnet beim einzigen Liga-Konkurrenten, der in der ersten Meisterschaftssaison einigermaßen mithalten konnte - ausgerechnet beim einzigen Team, dass der DSC-Reserve einen Punkt abluchsen konnte.

Dominik Lange, Trainer des neuformierten Teams, wollte beim Verfolger gewinnen - obwohl schon ein Unentschieden zur Meisterschaft gereicht hätte: „Klar wollen wir einen Sieg einfahren. Und wenn die Mannschaft so auftritt, wie zuletzt, dann klappt das auch.“ Immerhin hatte sein Team BW Baukau vor zwei Wochen mit 12:0 vom Platz gefegt. Und das - wie schon im Hinspiel - in 45 Minuten! Dann hatte der dezimierte Gegner genug.

Besonderes: Mit der bisherigen Bilanz ist der DSC Wanne-Eickel II bester C-Kreisligist im Ruhrgebiet. In der RevierSport-Top-100 belegt die Mannschaft damit Platz 385 (Stand 6. Mai). Mit 2,917 Punkten pro Spiel ist das Team vor dem SV Höntrop gar unangefochtener Spitzenreiter in dieser Statistik. Der unbestrittene Tabellenführer der Herner Staffel C 3 hat bisher nur 14 Gegentore hinnehmen müssen (0,58/Partie), traf aber selbst schon ganze 136 Mal ins gegenerische Netz (5,7/Partie). Bester Torschütze der Elf ist Rober Du Pin mit bisher 29 Treffern. Von 24 Partien endeten 23 mit einem DSC-Sieg, 14 davon „zu Null“.

Und die Übermannschaft der Kreisliga C 3 Herne durfte mit einigen Anhängern beim Gastspiel am Röhlinghausener Volkshaus rechnen, denn die erste Mannschaft der Schwarz-gelben hatte spielfrei. „Wir haben aber nichts Besonderes vorbereitet“, hatte sich Lange zurückhaltend gegeben, was die Partyplanung angeht. Auch der Punktverlust im Hinspiel war im Vorfeld kein Thema mehr: „Das war zwar ein ärgerlicher Punktverlust, spielt aber keine Rolle mehr. Also für eine Unentschieden brauchen wir keine Rache zu nehmen“, schmunzelte der 24-Jährige. Nahmen sie dann aber irgendwie doch. Mit 6:1 gewann Langes Elf und machte vor rund 100 mitgereisten Fans die Meisterschaft perfekt.

Die noch junge Geschichte seiner Mannschaft erklärt der ehemalige Stürmer so: „Im neuen Vorstand der Fußballabteilung des Vereins herrschte die einhellige Meinung, dass für ein höherklassiges Team ein vernünftieger Unterbau existieren muss.“ Denn ohne ein Reserve-Team hätte der Westfalenligist im Erfolgsfall ein echtes Problem bekommen: „Für die Lizenz in der NRW-Liga ist eine zweite Mannschaft Bedingung.“ Und noch ist die Erstvertretung als Tabellendritter aussichtsreich auf Platz der der Westfalenliga 2. Im Übrigen war die Situation beim großen Stadt-Rivalen SC Westfalia ein Jahr zuvor ganz ähnlich.

Trainer Dominik Lange.

Im Absprache mit dem Vorstand hat Lange dann im Frühjahr und Sommer 2008 die Zusammenstellung des Kaders für das neuformierte Team in die Hand genommen: „Wir haben zwei Sichtungstrainings veranstaltet, das war schon fast wie beim Casting. etwa 50 Fußballer haben bei uns vorgespielt und wir haben dann mit Bedacht ausgewählt, wer dabei ist.“ Gab der klangvolle Name des ehemaligen Zweitligisten oder gar Geld den Ausschalg für die Kandidaten, sich um einen Platz in der DSC-Kabine zu bewerben? „Weder noch - in erster Linie war es der Kunstrasenplatz bei uns an der Reichsstraße, der die meisten Spieler gelockt hat, da ist ein Herne echter Luxus. Das war auch für viele erfahrene Leute ausschlaggebend, noch mal in der C-Kreisliga die Schuhe zu schnüren“, blickt Lange zurück.

Mit vier Zu-null-Siegen begann die erste Saison in der untersten Spielklasse denkbar gut, der Erfolg blieb der zusammengewürfelten Truppe treu. „Wenn ich einen heruasragenden Mannschaftsteil benennen sollte, muss ich sagen, dass mir das schwer fällt. Aber Offensiv-Fußball mit vielen Toren ist doch für alle, auch die Zuschauer viel schöner“, lässt Lange den Angreifer in sich durchschimmern. „Wichtigstes Erfolgsrezept für uns ist aber die Kameradschaft der Mannschaft. Die Atmosphäre ist, dafür, dass wir uns vorher kaum kannten, meines Erachtens sensationell“, strahlt der junge Chef. Auch abseits des Fußballplatzes wird mal „gemeinsam gefeiert“ - oder aber zusammen bei der „Ersten“ vorbeigeschaut.

Verletzte Stimmungskanone: André Fuchs.

Dazu gehört auch weiterhin André Fuchs. Der Stürmer hat sich im Winter das Innen- und Kreuzband gerissen, „sorgt aber immer für Stimmung“.

Trotzdem ist Neid und Missgunst oft nicht weit, wenn irgendwo der Erfolg besonders groß ist. „Deshalb achten wir auch darauf, dass unser Auftreten nie arrogant rüberkommt. Dass der Torwart einen Elfmeter schießt, um den Gegner zu demütigen - so etwas gibt es bei uns nicht. Bisher haben wir von den Gegnern auch nichts Negatives zu hören bekommen“, hält der Bankkaufmann fest.

Und wohin geht die Reise für „Wannes Zwote“ noch? Lange überlegt kurz bevor er antwortet. „Ich denke, langfristig sollte der Abstand zwischen beiden Seniorenteams natürlich nicht mehr fünf oder sechs Ligen betragen. Bezirksliga wäre meiner Meinung nach schon ein angemessenes Niveau. Und deshalb will Lange seinen Kader auch schon im Sommer weiter verstärken. Erst für die B-Kreisliga - und dann immer wieder für Langes langen Weg nach oben.

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