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Essen: Kreisliga kompakt
Trainerwechsel, Elfer-Deppen und ein Debakel

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Für die Essener Kreisliga-Kicker gab es wähend der fünften Jahreszeit keine Verschnaufpause. In allen Ligen standen am Wochenende komplette Nachholspieltage an.

Kreisliga A Essen Nord-West:

Nach zwei Dritteln der Saison steht der SC Phönix noch immer unangefochten an der Tabellenspitze. Am Wochenende gelang der Mannschaft von Trainer Arndt Krosch dank eines Dreierpacks von Torjäger Volkan Yilmaz ein 4:1-Sieg bei der stark abstiegsbedrohten Tgd. Essen-West II. An der Raumerstraße riecht es ganz stark nach Durchmarsch. Auch der stets behutsame Übungsleiter des Aufsteigers formuliert mittlerweile andere Ziele: "Natürlich wollen wir jetzt auch bis zum Schluss oben bleiben. Aufgrund der Tabellenkonstellation wäre alles andere Dummschwätzerei. Doch wir haben noch zehn schwere Spiele vor uns und müssen weiter hochkonzentriert bleiben", mahnt Krosch trotz des komfortablen Vorsprungs zur Vorsicht.

Die Teams der Stunde sind die vor der Saison als Aufstiegskandidaten gehandelten Mannschaften von Altenessen 18 und TuS Essen West 81. Beide konnten am Sonntag überzeugende Siege feiern und machten jeweils das halbe Dutzend voll. Der Trainer der 81er, Oliver Vössing, sprach von einem "hochverdienten" 6:2-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten FC Karnap: "Aufgrund der zweiten Halbzeit geht der Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung. Wir sind im Moment sehr gut drauf, da sich nach den jüngsten Erfolgserlebnissen die notwendige Selbstsicherheit bei meinen Akteuren eingespielt hat", sagte Vössing, der eine weitere Ursache für die zuletzt überzeugenden Auftritte seiner Elf anführt: "Unsere neue Innenverteidigung um Igor Denysiuk und Björn Kobüssen leistet hervorragende Arbeit. Igor ist sicherlich nicht mehr der Schnellste, aber er ist durch seine Erfahrung und seine Anweisungen während des Spiels sehr wichtig für die Mitspieler."

Alles andere als gut drauf ist in den letzten Wochen NK Croatia Essen. Durch eine 1:2-Heimniederlage gegen TuRa 86 rutschten die "Schachbretter" auf den zehnten Tabellenrang ab. Gegen die Turaner vergab der NK sogar gleich zwei Elfmeter. Eloaolid El Messaoudi, der Trainer der Kroaten, fand nach der Begegnung deutliche Worte: "Von Pech kann man mittlerweile nicht mehr sprechen. Das grenzt ganz eindeutig an Unvermögen. Ich bin speziell von einigen vermeintlichen Leistungsträgern riesig enttäuscht. Wir haben zu viele Totalausfälle, die wir nicht kompensieren können."

Im Abstiegskampf ergab sich dagegen nichts Neues. Neben der Zweitvertretung der Tgd. Essen-West verloren auch BV Altenessen (0:3 gegen TuS 84/10) und der SV Borbeck (1:6 gegen Altenessen 18) ihre Spiele deutlich. Ballfreunde Bergeborbeck kam durch ein spätes Tor von Kapitän Dennis Herrmann zu einem wichtigen Punktgewinn gegen Al-Arz Libanon.

Kreisliga A Essen Süd-Ost In akuter Abstiegsgefahr befindet sich spätestens seit diesem Wochenende die SV Teutonia Überruhr. Im Kellerduell gegen die Reserve des ESC Rellinghausen setzte es eine bittere 2:3-Niederlage. Die Elf von Trainer Detlef Schneider verspielte in den letzten Minuten eine sicher geglaubte 2:0-Führung. Durch die neuerliche Pleite finden sich die Teutonen, die mit hohen Ambitionen in die Spielzeit gestartet waren, auf einem Abstiegsplatz wieder. Schneider selbst kann sich das schwache Abschneiden seines Teams nicht erklären: "Die Mannschaft spielt in fast allen Partien sehr guten Fußball, aber wir können das einfach nicht in Punkte umsetzen. Viele Spieler sind durch die bedrohliche Lage stark verunsichert. Nach einem Gegentor verlieren wir vollkommen unser Konzept. Die Niederlage gegen den ESC ist ein Sinnbild für die ganze Saison", erklärte der Übungsleiter, der für den weiteren Saisonverlauf eine eigene Rechnung aufgestellt hat: "Wir benötigen noch genau sieben Siege, um den Klassenerhalt sicher zu packen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen werden. Die notwendige Qualität ist ohne Zweifel vorhanden."

Weitaus erfreulicher verläuft die Saison für die Sportfreunde Niederwenigern II. Trotz des mühevollen Unentschiedens gegen SV Burgaltendorf II belegen die Hattinger mit einem komfortablen Vorsprung einen Aufstiegsplatz. Dabei ist die momentane Personalsituation laut Trainer Dietmar Klinger alles andere als rosig: "Unsere erste Mannschaft hat große Verletzungsprobleme, so dass aus unserer Truppe einige Jungs aushelfen müssen. Mir bleibt wiederum in diesen Situationen nichts anderes übrig, als auf Spieler aus anderen Mannschaften zu setzen. Im Laufe der Saison habe ich deshalb fast 40 verschiedene Leute einsetzen müssen", erläutert der DFB-Pokal-Sieger von 1985.

Umso erstaunlicher, dass die Schwarz-Gelben eine so erfolgreiche Saison spielen. Im Falle eines Aufstiegs würde sich eine kuriose Konstellation ergeben, da Niederwenigern somit im kommenden Jahr zwei Bezirksliga-Mannschaften ins Rennen schicken würde. Organisatorisch wäre dieses Szenario möglich, da die Bezirksliga in verschiedene Gruppen aufgeteilt ist. Klinger hält diesen Umstand jedoch nicht für optimal: "Für eine der beiden Mannschaften würde das sicherlich weite Auswärtsfahrten bedeuten. Außerdem möchte kein Verein zwei erste Mannschaften haben. Trotzdem hat der Vorstand grünes Licht für den Aufstieg gegeben. Meine Spieler sind unheimlich motiviert und wollen den Sprung in die Bezirksliga schaffen, auch wenn das einige Umständlichkeiten nach sich ziehen würde."

Noch dominanter als die Hattinger agiert Ligaprimus SV Kupferdreh. Gegen Fortuna Bredeney behielt die Wüsten-Elf mit 3:1 die Oberhand und marschiert mit großen Schritten in Richtung Aufstieg. In der kommenden Woche kommt es zum mit Spannung erwarteten Duell gegen den Tabellenzweiten aus Niederwenigern.

Einen herben Dämpfer im Kampf um den Klassenerhalt mussten die Sportfreunde 07 hinnehmen. Gegen das abgeschlagene Schlusslicht Heisinger SV II musste sich die Elf von der Veronikastraße mit 1:3 geschlagen geben und blickt finsteren Zeiten entgegen.

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