Kreisliga A Essen Nord-West:
Manch ein Team hätte im Nachhinein wohl doch lieber eine Spielpause eingelegt. Der Altenessner Traditionsklub BVA kassierte beim 1:3 gegen TuRa 86 die vierte Niederlage im vierten Pflichtspiel 2011 und hat weiterhin die rote Laterne inne. „Es ist einfach schlimm. Die Jungs sind völlig disziplin- und charakterlos. Ich habe die Mannschaft zusammengestellt und bin unglaublich von ihr enttäuscht“, fasst Manfred Blum, Sportlicher Leiter der 06er, die Lage am Kaiserpark zusammen. Mittlerweile wartet die Truppe von Walter Minnewitsch seit zwölf Spielen auf ein Erfolgserlebnis. Von einer Trainerdiskussion will Blum jedoch überhaupt nichts wissen. „Walter macht einen Riesenjob. Kein Trainer der Welt würde dieser Mannschaft weiterhelfen können. Die Jungs müssen sich an der Ehre packen und endlich zeigen, dass sie ein Team sind. Dann haben wir vielleicht noch eine Chance“, hofft Blum.
Ganz anders ist die Situation bei Eintracht Borbeck. Die DJK war zur Winterpause eigentlich schon abgeschrieben. Doch in der Rückrunde ist das Team von Marcel Müller nicht mehr wiederzuerkennen. Die Bilanz: vier Spiele, vier Siege! Die Zähler zehn bis zwölf folgten beim 2:1-Erfolg bei der Turngemeinde Essen-West II. Müller: „Es war ein glücklicher Sieg gegen ein aggressives Team. Im Moment haben wir einfach das Quäntchen Glück und einen Patrick Adam in Topform auf unserer Seite“, freut sich der RWE-Mannschaftsbetreuer über den Torhunger seines Angreifers, der mit dem Siegtor an der Haedenkampstraße bereits seinen 14. Saisontreffer erzielte.
In den oberen Gefilden der Tabelle waren ebenfalls Freude und Frust an der Tagesordnung. Im Spitzenspiel besiegte Wacker Bergeborbeck den FC Karnap mit 2:1. „Die Gegentore dürfen einfach nicht fallen. Beim ersten Ding sieht unser Torwart Sebastian Niemann alles andere als gut aus. Und beim zweiten Gegentreffer schießt Ramazan Yorulmaz einen Riesenbock“, schüttelt FCK-Coach David Zundler mit dem Kopf, der endlich wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen möchte. „Gegen Wacker musste ich noch vor der Pause Marcus Keller und Marcus Niemeyer auswechseln. Aktuell habe ich fünf, sechs verletzte Spieler, die eigentlich zur Stammgarnitur gehören.“ Wacker dagegen reicht allem Anschein nach ein Gökhan Bilen in Bestform aus. Der Goalgetter war wieder einmal mit seinem Doppelpack der Garant für den Bergeborbecker Erfolg. „Gökhan ist einfach eine Granate" weiß Wacker-Coach Frane Piljic um die Qualitäten seines "Bombers". Die 90 Minuten waren dafür alles andere als ein Leckerbissen. "Eigentlich müsste der neutrale Zuschauer gedacht haben, dass hier der 15. gegen den 16. spielt. Doch ich wiederhole Woche für Woche, dass wir nicht schön spielen können, sondern nur durch den Kampf die Partien nach Hause bringen“, sagt Piljic, der in der Woche bekanntgab, dass er zum Saisonende seinen "Fightclub an der Cathostraße" verlassen wird. Wohin der Weg des gebürtigen Kroaten führen wird, steht noch nicht fest.
In den übrigen Partien gab es bis auf das 3:3-Unentschieden von Tabellenführer Phönix Essen gegen die Sportfreunde Altenessen 18 keine weiteren Überraschungen. TuS 84/10 siegte an der Borbecker Prinzenstraße beim heimischen SV mit 1:0. TuS Essen-West 81 machte ebenfalls seine Hausaufgaben und besiegte nach einem 0:2-Rückstand die Zweitvertretung von SuS Haarzopf schließlich souverän mit 4:2. Spannender ging es im Mittelfeld-Duell zwischen den Ballfreunden Bergeborbeck und dem VfB Frohnhausen zu. Die Zuschauer an der Hagenbecker Bahn sahen gleich sieben Tore. Dabei reichte eine fulminante Aufholjagd der Gastgeber nicht aus. Die Ballfreunde mussten sich nach einem 0:4-Rückstand schließlich mit 3:4 geschlagen geben. Enger ging es in der Partie zwischen Croatia Essen und Al-Arz Libanon zu. Die „Schachbretter“ drehten nach einem 0:1-Halbzeitrückstand durch Treffer von Kapitän Kristijan Jakovljevic und Abwehrchef Martin Herms das Spiel zu ihren Gunsten. „In der ersten Hälfte haben die Jungs zu viel Respekt gezeigt. Durchgang zwei war dagegen sehr stark. Unter dem Strich geht der Sieg für mein Team in Ordnung“, freut sich NKC-Trainer Eloualid El Messaoudi, der seit drei Wochen das Zepter bei den Kroaten schwingt. Kreisliga A Essen Süd-Ost:
Beim SV Kupferdreh wusste man nach dem Last-Minute-Remis bei BW Mintard nicht so recht, ob man sich freuen oder doch eher ärgern sollte. Der SVK hatte zwar in der 90. Spielminute durch Ümit Carkci den 2:2-Ausgleich erzielt, doch zeitgleich verlor Verfolger SF Niederwenigern II seine Partie mit 0:2 beim TC Freisenbruch. Bei einem Erfolg in Mintard wäre der Vorsprung des SVK auf sechs Zähler angewachsen, aktuell sind es vier Punkte Vorsprung auf die Hattinger. „Die Freude über den Ausgleich in letzter Minute überwiegt. Wir haben ja unseren Vorsprung auf vier Punkte ausgebaut und schauen immer noch von oben auf die Konkurrenz. Mintard war ein guter Gegner, da muss man auch mal mit einem Remis zufrieden sein“, war SVK-Coach Michael Wüsten mit der Punkteteilung einverstanden.
Neben Niederwenigern patzte auch die Fortuna aus Bredeney. Die Fortunen mussten sich überraschenderweise dem SV Isinger mit 1:2 geschlagen geben. Die Krayer entwickeln sich zu einer Art Angstgegner für Bredeney. Schon im Hinspiel war die Truppe von Frank Burchhardt beim SV Isinger mit 1:4 unter die Räder gekommen. „Wir haben einfach schlecht ausgesehen und zu keinem Zeitpunkt zu unserem Spiel gefunden. Wir werden mit der Mannschaft noch einmal intern über dieses Match reden. Es war schlichtweg enttäuschend“, konnte Burchhardt die Leistung seiner Elf nicht fassen. Zudem werden Konstantin Platt (Studium in der Schweiz) und Björn Schmiedel (Knieverletzung) den Blau-Gelben in naher Zukunft nicht zur Verfügung stehen.
Es war überhaupt nicht das Wochenende des Verfolgerfeldes. Neben Niederwenigern und Bredeney patzten auch der FSV Kettwig (0:1 gegen ESC Rellinghausen II) und SuS Niederbonsfeld (1:1 bei Borussia Byfang). „Unser Anspruchsdenken sind nicht die oberen Ränge. Trotzdem ärgert man sich ein bisschen, wenn man sieht, dass wir mit einem Dreier zwischenzeitlich auf Rang drei gekommen wären“, sagt FSV-Coach Klaus Vogel.
Im Abstiegskampf haben sowohl der Heisinger SV II (4:3 gegen BG Überruhr), als auch die VfL Sportfreunde 07 (2:0 beim VfL Kupferdreh) wieder Morgenluft gewittert. „Das war mal ein Ausrufezeichen. Wir sind wieder etwas optimistischer in Sachen Klassenerhalt“, sagt Heinz Kriner, 1. Vorsitzender bei Sportfreunde 07. Der Optimismus kommt nicht zuletzt von der 1:2-Niederlage des Mitkonkurrenten Teutonia Überruhr gegen Preußen Eiberg. Kriner: „Die Ergebnisse waren für uns natürlich sehr gut. Wir leben wieder.“
Dagegen muss der FC Kray II nach der bitteren 1:6-Pleite bei der Reserve des SV Burgaltendorf ein wenig aufpassen, dass man nicht mehr unten reinrutscht.
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