Wie die österreichische Bundesliga am Freitag mitteilte, erhielten nur elf der zwölf Erstligisten in erster Instanz die Lizenz. Alle - bis auf den LASK. Hintergrund ist ein beispielloses Trainerchaos.
Erst am Mittwoch hatten die Linzer Trainer Thomas Sageder entlassen und Maximilian Ritscher als Interimstrainer installiert. Problem dabei? Der 30-Jährige, zuletzt als Co-Trainer aktiv, verfügt nicht über die notwendige Pro-Lizenz. Der Klub reagierte und tauschte Ritscher gegen Thomas Darazs ein. Zu spät.
Zum Unverständnis des LASK. "Wir haben sämtliche formaljuristische Vorschriften der Bundesliga vollumfänglich und zu jedem Zeitpunkt erfüllt", sagte Geschäftsführer Sport Radovan Vujanovic und ergänzte: "Nach der Benennung des neuen Trainerteams um Thomas Darazs und Maximilian Ritscher hat Darazs als Inhaber der UEFA-Pro-Lizenz das Amt des Cheftrainers übernommen, was wir umgehend bei der Liga gemeldet haben. Es ist daher völlig unbegreiflich und willkürlich, dass der Senat 5 eine solche Entscheidung getroffen hat. Da wir jegliche Anforderungen erfüllen, gehen wir fest davon aus, die Lizenz in zweiter Instanz zu erhalten."
LASK: Ex-Spieler des VfL Bochum ist Kapitän
Kapitän des LASK ist übrigens ein ehemaliger Aufstiegsheld des VfL Bochum: Robert Zulj. Der 32-jährige Mittelfeldspieler steuerte bei der Zweitliga-Meisterschaft 2021 in 31 Partien 29 Tore bei, absolvierte für die Bochumer in zwei Jahren insgesamt 45 Pflichtspiele (17 Tore und 20 Vorlagen).
Nach einer Saison bei Ittihad Kalba (Vereinigte Arabische Emirate) landete Zulj in Linz und knüpfte dort an seine Leistungen aus Bochumer Tagen an: Die Bilanz des Österreichers: 57 Spiele, 24 Treffer und 14 Assists. Zuljs Vertrag läuft noch bis 2027.
Österreich: Jancker-Klub ohne Spielberechtigung
Anders als der LASK hat Austria Wien erstmals seit einigen Jahren die Lizenz in erster Instanz erhalten. Der krisengeschüttelte Klub muss lediglich eine Auflage erfüllen, nämlich „aktualisierte Zukunftsinformationen und monatliche Berichterstattung über die wirtschaftliche Situation“ geben.
Für fünf Zweitligisten sieht es schlimmer aus. First Vienna FC und Schwarz-Weiß Bregenz wurde ebenfalls wegen mangelnder Trainerausbildungen die Lizenz verweigert.
DSV Leoben, trainiert von Ex-Bayern-Stürmer Casten Jancker, wurde nicht nur die Lizenz, sondern aus finanziellen Gründen auch die Zulassung abgesprochen. Gleiches gilt für den SV Stripfing (Stadion) und den FC Dornbirn (finanzielle Gründe).