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Bei der Nationalelf stimmte wieder die Einstellung

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0:0 gegen Weltmeister Frankreich – es hätte schlimmer kommen können im ersten Länderspiel nach der WM-Blamage. Ein Kommentar.

Das Fazit vorweg: Mit diesem ersten Länderspiel nach der WM-Pleite konnten die deutsche Nationalmannschaft und der viel kritisierte Bundestrainer Joachim Löw leben. Der gestürzte Weltmeister trotzte dem neuen Weltmeister Frankreich in München ein 0:0 ab – es hätte schlimmer kommen können in dieser ersten Partie in der neuen Nations League.

Joachim Löw stellt vier Innenverteidiger auf

Es war zu erkennen, dass die Deutschen die gröbsten Fehler von der WM nicht wiederholen wollten. Löw knüpfte seine Abwehrkette aus vier gelernten Innenverteidigern – eine defensive Sicherheitsmaßnahme, mit der er bei der WM 2014 bekanntlich beste Erfahrungen gemacht hatte. Und vorne? Wurde Deutschland erst in der zweiten Hälfte gefährlich. In der ersten war das Aufbauspiel zu zaghaft – aber das war durchaus geplant: Mit mehr Risikopässen in die Tiefe hätte auch mehr Gefahr bestanden, im Gegenzug von den schnellen Franzosen überrannt und ausgespielt zu werden. „Es war wichtig, nicht ausgekontert zu werden“, erklärte auch Joachim Löw. „Die Franzosen haben ja eine ganz große Stärke, und das ist ihr Konterspiel.“

Entscheidend dafür, dass sich das deutsche Team wieder fangen konnte und sich gegen den Favoriten anständig verkaufte, war aber weniger die taktische Einstellung als die mentale. Die Spieler, die sich bei der WM in Russland aus nach wie vor rätselhaften Gründen zum Teil hängen ließen, sich gegenseitig zu wenig halfen und obendrein noch die Nasen zu hoch trugen, besannen sich wieder auf eine dringend nötige Grundhaltung: Sie rannten, sie kämpften, sie wehrten sich. Weil sie sich nicht schon wieder blamieren wollten. Weil sie ganz offensichtlich erkannt haben, dass auch ihr eigener Ruf beschädigt wurde und sie jetzt einiges gutzumachen haben.

Der Neustart, der personell ja äußerst moderat ausfiel, ist also nicht misslungen. Aber eine Bitte für eine radikale Änderung hätten wir nachträglich noch an den DFB: Dieser schon seit Jahren nervende Oliver-Pocher-Song – kann der nicht endlich mal weg?

Autor: Peter Müller

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