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Jörn Andersen zwischen Talentsichtung und Xanthi-Job
Torgeschenk und Empfehlungs-Arbeit - Niklas nächster „Berger Feld“-Profi?

Jörn Andersen zwischen Talentsichtung und Xanthi-Job
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Im Fernsehen lief lange "ein Bayer auf Rügen". Im Fußball gibt es bald die Variante ein Norweger in Griechenland. Denn ab dem 1. Juli wird der ehemalige RWO-Trainer Jörn Andersen Coach beim griechischen Erstligisten AO Xanthi. Unterstützung gibt es von Hannes Bongartz, der als Sportlicher Leiter in Xanthi anheuern wird. Und bis es soweit ist, ist der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig quasi ein Pendler zwischen den Welten.

Wie lautet das Ziel?

Wir versuchen alles, um gut abzuschneiden. Dafür müssen wir aber erstmal eine Mannschaft haben. Viele Spieler wurden weggeschickt. Jetzt haben wir 13 – 14 Mann, einige mit Qualität müssen noch dazukommen.

In Oberhausen sind Sie mit einer Multi-Kulti-Truppe fast in die Bundesliga aufzusteigen. Wird das bei Xanthi auch so sein?

Erstmal ist es nicht leicht, große Spieler nach Xanthi zu holen. Bei uns liegt nicht das große Geld. Daher müssen wir es wie bei RWO machen. Wir suchen Kicker, die gerne kommen, um sich bei uns zu entwickeln. Aber wir haben natürlich auch einige Griechen in der Truppe, denn die Jungs können spielen, aber wir suchen auch im Ausland nach der richtigen Qualität.

Wie sieht es mit der Verständigung aus?

Viel läuft über Englisch, aber es gibt auch zahlreiche Griechen, die Deutsch können. Bis jetzt ging es schon ganz gut.

Jörn Andersen, hier für die Gladbacher tätig (Foto: firo).

Schauen Sie eigentlich auch noch zu Ihren letzten Arbeitgebern Oberhausen und Gladbach, was sich dort abspielt?

RWO verfolge ich sehr wenig, ich war einmal gegen Bocholt im Stadion. Gladbach beobachte ich intensiver, weil ich dort auch noch unter Vertrag stehe. Es ist traurig zu sehen, wie der Club abgestürzt ist. Im letzten Jahr hatten wir mit weniger Qualität eine bessere Platzierung. In der laufenden A-Jugend-Bundesliga haben Sie fast kein Match von ihrem Sohn Niklas verpasst, der für RW Essen aufläuft. Wie geht es da weiter?

Er hat letztes Jahr einen Zweijahresvertrag unterschrieben, der einen Anschlussvertrag für die erste Mannschaft beinhaltet. Ich hoffe, er steigt dort jetzt auch ein. Ich drücke Essen natürlich die Daumen, dass sie in der Liga bleiben. Klappt das nicht, hat Niklas trotzdem einen Kontrakt. Wie beurteilen Sie seine Entwicklung? Es fiel schon der Begriff Rohdiamant.

Diese Saison war nicht so gut wie die davor. Zuletzt musste er oft in der Innenverteidigung spielen, am liebsten läuft er als linker Verteidiger auf. Eine Position, die im kommenden Jahr vakant werden könnte. Ich denke, er kann eine Alternative sein. Trauen Sie ihm schnell den Sprung in die Zweite Liga oder die Regionalliga zu?

Absolut, wenn er mit den Jungs trainieren kann, wird er den Anschluss finden. Ein Nachteil ist, dass er noch zur Schule geht. Im nächsten Jahr macht er sein Abitur. Aber er geht auf die seit dem 9. Mai als „Eliteschule des Fußballs“ ausgezeichnete Schule „Berger Feld“, aus der es unter anderem schon Sebastian Bönisch, Manuel Neuer oder Mesut Özil in jungen Jahren in den Profibereich geschafft haben.

Ein gutes Omen?

Vielleicht, auf jeden Fall hat man dort viel Verständnis für die Jungs, es gibt viel Freiraum für den Fußball. Und nach dem Abitur will Niklas versuchen, Profi zu werden. Klappt das nicht, hat er aber das Abitur in der Tasche.

Wie sehen denn die RWE-Verantwortlichen das Thema Niklas Andersen?

Es gab im letzten Jahr die Möglichkeit zu wechseln. Aber Olaf Jansen und Uwe Neuhaus wollten ihn unbedingt behalten. Er sollte auch oben mittrainieren. Seit Lorenz-Günter Köstner da ist, klappt das nicht mehr, ich habe aber Verständnis für die Situation von RWE. Ab der kommenden Spielzeit ist er dann wohl wieder voll dabei.

Seine Senioren-Premiere feierte er am letzten Wochenende in der Verbandsliga mit einem 2:0-Sieg beim Spitzenreiter aus Düsseldorf.

Mich freut es, dass er gute Kritiken bekommen hat. Leider konnte ich die Partie nicht sehen, weil ich in Griechenland war. Wie kommt es bei dem Vater eigentlich, dass er nicht im Sturm zuhause ist?

Das hat sich so ergeben. Bei Schalke spielte er im defensiven Mittelfeld, bei RWE hinten links. Ich bin froh, dass er da aufläuft.

Und zum Schluss nochmal das Thema Xanthi. Was überwiegt bei Ihnen, die Freude über die neue Herausforderung oder die Anspannung, weil man nicht genau weiß, was einen erwartet?

Ich weiß, was auf mich zukommt. Vor meiner Zusage habe ich einige Begegnungen gesehen. Ich denke, ich kann mit Hannes Bongartz einiges bewegen, es wird sicher spannend. Und ich habe schon Ideen, wie man etwas verbessern kann.

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