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SGS: Steffi Weichelt fühlt sich im Revier heimisch
„Fußball ist immer noch ein Hobby“

SGS: Steffi Weichelt fühlt sich im Revier heimisch
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Dass sich Steffi Weichelt an der „Ardelhütte“ wohl fühlt, zeigt nicht zuletzt ihre vorzeitige Vertragsverlängerung. Mindestens bis zum 30. Juni 2011 wird die 25-Jährige die Schuhe für die SG Schönebeck schnüren.

Nach Stationen bei Turbine Potsdam und dem FCC Frankfurt, können Sie in Essen momentan nicht auf den Titel schielen.

Als ich Potsdam Richtung Frankfurt verlassen habe, war das Team in einer ähnlichen Situation wie Schönebeck jetzt. Das zeigt, wo man durch kontinuierliche Arbeit hinkommen kann. Sich in Zukunft oben zu positionieren ist eine Herausforderung, die sehr interessant ist.

Wird einer Ihrer Ex-Klubs den Meisterpokal holen?

Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem FC Bayern und dem FCR Duisburg geben. Wobei ich unseren Nachbarn im Vorteil sehe.

Dabei haben Sie das Team von Martina Voss im Hinspiel reichlich geärgert. Beim 3:2-Erfolg erzielten Sie alle drei Treffer.

Das war sicherlich das bisherige Highlight für mich. Drei Tore im Derby, das immer sehr emotional ist, sind nicht alltäglich. Aber zu einem späteren Zeitpunkt in der Saison hätten wir es sicherlich schwerer gehabt, denn der FCR ist mittlerweile richtig gut eingespielt.

Seit 2005 kicken Sie im Revier, fühlen Sie sich inzwischen heimisch?

Ich habe mir vorher nie vorstellen können, hierher zu ziehen. Aber das Ruhrgebiet sagt mir sehr zu, vor allem die kurzen Wege. In Mecklenburg lagen zehn Kilometer zwischen kleinen Dörfern, hier ist man dann schon in der nächsten Großstadt. Die sich bietenden Möglichkeiten in Sachen Freizeit und Beruf möchte ich nicht mehr missen.

Eigentlich sind Sie gelernte Reiseverkehrskauffrau, arbeiten jetzt aber im Steuerbüro von SGS-Team-Koordinator Detlef Loeschin. Das ist etwas komplett anderes, aber definitiv die Richtung, die für mich die richtige ist.

Ihr Vertrag läuft bis 2011, was kommt danach?

Ich kann mir vorstellen, noch ein paar Jahre dranzuhängen, aber das kommt ja auch auf die Gesundheit an. Eine Melanie Hoffmann spielt wahrscheinlich bis 40, so fit wie sie ist. Aber dann spielt das Berufs- und Privatleben natürlich auch eine Rolle.

Glauben Sie, dass sich der Frauenfußball so entwickeln könnte, dass die Spielerinnen damit ihren Lebensunterhalt bestreiten können?

Es gibt zwar Einzelne, die bereits von dem Sport leben können, aber insgesamt sehe ich das für die nächsten fünf Jahre nicht. Selbst die besser verdienenden müssen schauen, das sie neben dem Fußball etwas machen. Denn nach der Karriere muss man schließlich weiter arbeiten, da kann man sich eine unter Umständen zehnjährige Auszeit nicht erlauben. Der Sport ist für mich immer noch ein Hobby, das gilt auch für die meisten Verantwortlichen in den Vereinen. Die machen das mit Herzblut, nicht aus finanziellen Gründen. Die Nationalmannschaft kann durch ihr positives Image da vielleicht so eine Art Sprungbrett sein.

Sie haben die Juniorenteams der U18, U19 und U21 durchlaufen, zu einem Einsatz im A-Team kam es bislang nicht. Warum? Als der Übergang anstand wurde ich krank. Das Pfeiffersche Drüsenfieber hat mich ein Jahr lang außer Gefecht gesetzt. Danach hatte ich sicher nicht die nötige Form. Doch ich habe mich rangekämpft und fühle mich in guter Verfassung. Ich lasse mich mal überraschen, aber ich bin nicht fixiert auf eine Einladung. Dennoch würde es mich freuen, wenn nicht nur U-Nationalspielerinnen nach oben rücken, sondern auch auf die gestandenen Spielerinnen in der Liga geachtet wird. Man kann sich auch mit 25 oder 26 noch verbessern.

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