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Annike Krahn
Abwehrchefin mit Gesangsqualitäten

Frauen-WM: Abwehrchefin mit Gesangsqualitäten
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"Fußballsommer er ist da. Wir sind ein Team, das ist doch klar. Spielen, zaubern dann gewinnen – so werden wir Weltmeisterinnen.“ Diesen Refrain singt Annike Krahn.

Gemeinsam mit Teamkollegin Alexandra Popp und der Band Sport-rock hat die Verteidigerin den Song „Fußballsommer“ aufgenommen. Offiziell vorgestellt wurde die WM-Hymne noch vor der Bekanntgabe des endgültigen Kaders. Aber bereits bei ihrem Auftritt in Stefan Raabs Sendung „TV Total“ zeigte sich die 25-Jährige optimistisch, dass sie auch noch die finale Hürde nehmen würde.

Und tatsächlich: Krahn kann von der Titelverteidigung träumen. Vieles spricht dafür, dass sie am 26. Juni beim WM-Eröffnungsspiel der deutschen Nationalmannschaft im Berliner Olympiastadion gegen Kanada aufläuft. Dort, wo sie im Mai 2009 mit dem FCR 2001 Duisburg den DFB-Pokal gewann.


Rund zehn Monate sind vergangen, seit Krahn den bittersten Moment ihrer bisherigen Karriere erlebte. Am 10. August des vergangenen Jahres zog sich die Bochumerin im Champions-League-Qualifikationsspiel gegen Glasgow City einen Kreuzbandriss im linken Knie zu, absolvierte aus diesem Grund in dieser Saison kein einziges Spiel für die „Löwinnen“ in der 1. Bundesliga.

Wie groß das Vertrauen von Bundestrainerin Silvia Neid in die Innenverteidigerin, die 2007 zu dem Abwehrverbund gehörte, der während des gesamten Turniers kein Gegentor zuließ, ist, machte die 47-Jährige erst in der vergangenen Woche wieder deutlich. „Annike ist soweit, dass sie eine Weltmeisterschaft spielen kann“, sagte Neid nach dem 5:0-Erfolg der DFB-Frauen gegen die Niederlande in Aachen. „Sie hat genauso wie gegen Italien wieder ein gutes Spiel gemacht.“

In sämtlichen bisherigen Vorbereitungsbegegnungen stand Krahn in der Startformation, bekam die Spielpraxis, die sie zwingend braucht. Denn nach der langen Verletzungspause ist es nur logisch, dass bis zur alten Leistungsstärke noch etwas fehlt.

WM-Gold hat Annike Krahn bereits (RS-Foto: Griepenkerl).

Das Knie macht aber keine Probleme mehr und auch bei den Lehrgängen konnte Krahn alle Übungen mitmachen, endlich wieder Vollgas geben nach der langen Zeit in der Reha.

„Eigentlich hatte ich nie den Gedanken, dass es nicht klappen könnte“, sagt die Sympathisantin des VfL Bochum. Die 65-malige Nationalspielerin, die über die Stationen SV Weitmar 09, SV Waldesrand Linden, TuS Harpen, SG Wattenscheid 09 zum FCR Duisburg gelangte, hat äußerst akribisch und verbissen an ihrem Comeback gearbeitet – genau wie sie sich auf dem Rasen präsentiert.

Bei den bisherigen Turnieren wusste die Diplom-Sportwissenschaftlerin, die am 28. Januar 2005 gegen Australien ihr Debüt gab, stets zu überzeugen. Zweikampfstark, kompromisslos und mit gutem Stellungsspiel – so kennt man Krahn auf dem Platz. Die Gegenspielerinnen kommen an ihr nicht so leicht vorbei. Auch wenn sich Neid öffentlich nicht auf eine Startformation festlegen möchte, zeichnet sich in der Viererkette ab, dass Krahn gemeinsam mit der Frankfurterin Saskia Bartusiak das Innenverteidigerinnen-Duo bildet, Babett Peter vom Deutschen Meister Turbine Potsdam die linke Seite besetzt und die Noch-Duisburgerin Linda Bresonik, die zuletzt eine Achillessehnenreizung auskurierte, die Position der Rechtsverteidigerin ausfüllt.

Und zur Einstimmung auf die WM hat Krahn auf ihrer Homepage einen persönlichen Countdown gestartet. Jeden Tag werden die Fans mit einer Info über die Welt- und Europameisterin versorgt. So hat es beispielsweise immer geregnet, wenn Krahn im Olympiastadion in Berlin aufgelaufen ist. Bleibt zu hoffen, dass dies nicht für den 26. Juni gilt.

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