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Westfalia Wethmar
Wethmar schwitzt bei Schirp

Westfalia Wethmar: Schwitzen bei Schirp
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Konditionstrainer Rouven Schirp hat bis zum Jahr 2009 noch Stars wie Kevin Kuranyi, Jermaine Jones oder Marcelo Bordon über den Trainingsplatz gescheucht.

Drei Jahre lang war er auf Schalke beschäftigt, bis ihn Felix Magath 2009 entließ. Am letzten Wochenende schwitzen unter seiner Leitung weniger klangvolle Namen wie Benjamin Fasse, Tim Hempelmann oder Alexander Lüggert, allesamt Spieler des TuS Westfalia Wethmar.

Vor einem Jahr stieß Lüggert zum Verein, der nicht nur Spieler, sondern auch Trainer der Westfalia ist. Er brachte hochklassige Erfahrung mit nach Wethmar. 2010 war er kurzzeitig als Interimstrainer der SG Wattenscheid aktiv. Zudem ist er in der Football Academy des Ex-Profis Marcel Raducanu als Trainer aktiv. Auf diesem Wege ergab sich auch der Kontakt zu Rouven Schirp, der Lüggerts Team schon im Sommer des letzten Jahres ordentlich leiden ließ. Auch der guten Fitness war es zu verdanken, dass Westfalia Wethmar im Zweikampf mit dem SV Herbern II die Oberhand behielt und in diesem Jahr mit drei Punkten Vorsprung Meister der Kreisliga A wurde.

Bemerkenswerte Professionalisierung

Dass der frisch gebackene Bezirksligist eine für dieses Spielniveau bemerkenswerte Professionalisierung durchmacht, lässt sich nicht nur am Trainer und seinen Kontakten erkennen. Als Wethmar am vergangenen Wochenende ein Kurztrainingslager in Winterberg im Sauerland verbrachte und Rouven Schirp mit den Spielern an ihrer Fitness arbeitete, war nämlich auch die U23 des Vereins mit dabei.

Der Sportliche Leiter Rolf Nehling erklärte: „Wir haben in diesem Sommer 21 Spieler aus unserer A-Jugend in den Seniorenbereich geholt. Ich wollte, dass die Jungs besser herangeführt werden.“ Deshalb hat der Verein seit Kurzem – ganz wie ein Profi-Klub – eine U23, die das gleiche System spielt wie die erste Mannschaft. Der Verein kann sich einen solchen Unterbau erlauben, denn im Gegensatz zu vielen Vereinen kann sich der Verein vor talentierten Nachwuchsspielern kaum retten. Ob in der A-, B- oder C-Jugend, Wethmar stellt in jedem Jahrgang mindestens zwei Teams. In der E-Jugend sind es sogar vier. „Wir haben ein sehr großes Einzugsgebiet“, erklärt Nehling. „Außerdem sind 80 Prozent unserer Jugendtrainer richtig gut ausgebildet und haben eine Trainerlizenz.“

Kein Gehalt für die Spieler

Die Bindung der Jugendlichen zum Verein ist hoch, so kann Wethmar auch regelmäßig mehr Zuschauer an seine Platzanlage locken, als die klassenhöheren Lokalrivalen Lüner SV und BV Brambauer. Zudem bleiben viele Jugendliche auch in der ersten Mannschaft im Klub, obwohl Wethmar selbst seinen Topspielern kein Geld bezahlt. Manche Verantwortliche von anderen Lüner Klubs bezweifeln das zwar, doch in diesem Sommer erhielten sie einen anschaulichen beweis. Torjäger Dennis Wagner wechselte zum „Erzfeind“ Blau-Weiß Alstedde und blieb damit trotz Aufstieg in der Kreisliga A, sicher nicht wegen der besseren sportlichen Perspektive.

Die Perspektiven der Wethmarer sind positiv. Cheftrainer Lüggert schuftet derzeit nicht nur auf dem Trainingsplatz, sondern auch in der Sportschule Kaiserau, wo er seine B-Lizenz erwirbt. All die Schufterei soll sich natürlich auch eine Liga höher wieder in positiven Ergebnissen niederschlagen. „Ein einstelliger Platz“, ist das Ziel von Rolf Nehling, vielleicht geht sogar noch mehr. Für das oberste Tabellendrittel ist der Verein auf jeden Fall gut, Wethmar kann ruhigen Gewissens als Geheimfavorit bezeichnet werden, ohne dabei ins Schwitzen zu geraten.

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