Der Oberhausener Sommer-Neuzugang Nils Winter war erst beim 1:0 gegen SV Straelen und jüngst beim 3:0 gegen den Wuppertaler SV mit zwei Treffern maßgeblich an den beiden Siegen beteiligt. Dabei ist er gelernter Rechtsverteidiger. Mittlerweile sieht er sich aber anders.
Ausgepumpt, aber mit einem breiten Grinsen, stand Nils Winter nach dem Spiel im Spielertunnel. Mit seinem Tor gegen den WSV sammelte der 27-Jährige weiter Punkte für sein Scorer-Konto. Mit seinen vier Treffern und sechs Vorlagen ist Winter auf dem dritten Platz der RWO-internen Scorerliste.
Positionswechsel aus Terranovas Feder
Als der gelernte Rechtsverteidiger darauf angesprochen wurde, ob er sich mittlerweile als Offensivspieler sieht, musste er erstmal lachen: „Das liegt mir ganz gut. Dadurch kann ich eben besser mein Tempo ausspielen.“ Mit Blick auf Winters letzte Spiele wird schnell klar, dass ihm die offensive Rolle ungeheuer Spaß macht.
Die Idee zum erneuten Positionswechsel kam allerdings nicht von ihm selbst, sondern von Cheftrainer Mike Terranova: „Er hat mir gesagt, dass er diese Ansätze direkt gesehen hat und mir diese Position auch zutraut. Das habe ich dann auch bestätigt", verrät Winter.
Winter wurde von Bundesligisten geformt und Magath geprägt
Die Karriere von Nils Winter ist für einen Spieler der Regionalliga West eher ungewöhnlich. Im Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg durchlief er fast alle Juniorenteams und durfte über anderthalb Jahre bei den Profis mittrainieren. Nach einem kurzen Intermezzo landete er bei Alemannia Aachen. Hier war er sogar Kapitän.
Während seiner Zeit in Wolfsburg hat ihn eine Person besonders geprägt: „Der damalige Trainer der ersten Mannschaft war Felix Magath. Da hattest du manchmal Trainingseinheiten, die wirklich nur auf die Physis gingen.“ Den Spitznamen "Quälix" hat Magath eben nicht ohne Grund.
Doch der 27-Jährige schaut mittlerweile aus einem anderen Blickwinkel auf diese Quälereien: „So etwas behalte ich einfach für mein Leben. Wenn hier im Training mal jüngere Spieler kurz durchschnaufen, denke ich mir nur : 'Das ist eigentlich gar nichts'!"