"Der RWE ist wieder da", sangen die Essener Fans, die sich nach dem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf (3:2) im DFB-Pokal vor dem Stadion versammelten. Die Anhänger wollten der Mannschaft einfach mal "Danke" für das Geleistete in 2020 sagen. Natürlich kann man darüber streiten, ob dies in Corona-Zeiten richtig ist. Aber das ist an dieser Stelle nicht das Thema.
Fakt ist: Rot-Weiss Essen und seine Fans haben solch ein Jahr wie 2020 schon Ewigkeiten nicht mehr erlebt. Der Verein steht ungeschlagen (!) auf Platz eins der Regionalliga-West-Tabelle und im DFB-Pokal-Achtelfinale. Hier wartet der Sieger aus dem Spiel Bayer Leverkusen gegen Eintracht Frankfurt.
Essen ist wieder im Fußball-Munde in Deutschland. Und das nicht nur bei den Berichterstattern vor Ort wie RevierSport, Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) oder den anderen Titeln der Funke Mediengruppe.
Auch der Kicker widmete RWE vor dem Düsseldorf-Spiel gar eine Titelzeile. Das "11Freunde"-Magazin berichtete umfangreich über Rot-Weiss Essen und auch im Fernsehen - wie zuletzt die Auftritte von Christian Neidhart in der ARD oder Jörn Nowak und Kevin Grund beim Bezahlsender "Sky" zeigen - sind die Essener wieder gefragt.
Nun widmete auch der WDR den Rot-Weissen einen umfangreichen Bericht. Warum schreiben wir das? Weil man sagen muss, dass die Zeile schon für große Augen sorgt. "Erst Rückkehr ins Profigeschäft, dann Deutschlands Top 25: Rot-Weiss Essen - Ein Traditionsverein im Höhenflug." Die Kollegen bringen es wohl auf den Punkt.
Uhlig: "Ein Aufstieg wäre für RWE ein echter Knotenlöser, ein Urknall"
Und wie ist das mit den Top 25 in Deutschland gemeint. "Die Rückkehr ins Profigeschäft ist nun die oberste Priorität, aber nicht das Endziel. Wir wollen uns auf einem hohen Niveau stabilisieren. Ein Platz unter den Top 25 in Deutschland ist etwas, was man mit dem Potenzial des Klubs und der Stadt Essen schaffen kann”, wird Marcus Uhlig im WDR zitiert.
Der RWE-Vorstandsboss erklärt näher, wie er das Potential ausschöpfen will: "Ein Aufstieg wäre für RWE ein echter Knotenlöser, ein Urknall. Warum? Weil in Essen eine tiefe Sehnsucht nach der Rückkehr ins Profigeschäft herrscht, das ist jeden Tag zu spüren. Die Dritte Liga würde uns ganz neue Möglichkeiten bieten, nicht nur wegen der höheren Fernsehgelder, sondern es gäbe auch mehr Präsenz für die großen Unternehmen in Essen, die uns noch mehr unterstützen würden. Wir müssen nur jetzt erstmal diesen ersten Schritt machen.” Das werden die RWE-Fans gerne hören.
Und Trainer Christian Neidhart, der mit Sportchef Jörn Nowak und Marcus Uhlig, als Macher des Erfolgs gilt, macht den Fans große Hoffnungen, dass der erste Schritt schon bald getan sein wird. "Wir müssen jetzt schauen, dass wir die Hinrunde bestätigen und unser großes Ziel erreichen”, sagt Neidhart. Und dann haben wir in der 3. Liga nochmal andere Möglichkeiten, die Euphorie wird riesig sein und dann wird in einer Großstadt wie Essen viel möglich sein.”