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Schalke-Check: Nutzt Jochen Schneider zu oft seine Stuttgart-Kontakte?

Jochen Schneider hat turbulente Monate hinter sich.
Jochen Schneider hat turbulente Monate hinter sich. Foto: firo.
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Der nächste Ex-Stuttgarter wechselt zum FC Schalke 04: Co-Trainer Rainer Widmayer. Sind es zu viele? Ein Faktencheck.

Es kommt nicht selten vor, dass Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider in Pressekonferenzen, Interviews oder Hintergrundgesprächen den Nebensatz „Damals beim VfB haben wir...“ einbaut. Verwunderlich ist das nicht, der 50-Jährige arbeitete 16 Jahre lang für den VfB Stuttgart, seine Familie lebt immer noch dort. Auch wenn sich die Wege 2015 trennten, genießt Schneider bei seinem Ex-Klub noch einen glänzenden Ruf.

Zuletzt schlug sich Schneiders Herkunft auch in einigen Verpflichtungen nieder. Mit dem neuen Trainer Christian Gross und dessen Assistent Rainer Widmayer arbeitete er schon bei den Schwaben zusammen. Doch wird Schalke gerade „stuttgartisiert“, wie einige Fans befürchten? Ein Faktencheck.

Christian Gross (Trainer): Den Schweizer holte Stuttgarts sportliche Leitung im Dezember 2009 zum VfB, Gross blieb bis Oktober 2010. Gross führte Stuttgart zunächst in der Saison 2009/2010 aus dem Abstiegskampf in die Europa League, musste dann aber nach einem Fehlstart gehen. Die Arbeitsweise des inzwischen 66-Jährigen schätzte Schneider aber ungemein. Deshalb vertraute er ihm die Rettungsmission an.

Rainer Widmayer (Co-Trainer): Drei Amtszeiten hatte Widmayer beim VfB Stuttgart, ihn kennt Schneider besonders gut. Widmayer trainierte die zweite Mannschaft des VfB (Juli 2000 bis Januar 2006) und assistierte Markus Babbel (November 2008 bis Dezember 2009).

Schalke: Wege von Schneider und Kolasinac kreutzen sich

Vedad Ibisevic: Als Schneider Anfang September Sturm-Zugang Vedad Ibisevic präsentierte, sagte er klar: „Ich kenne ich gut aus unserer gemeinsamen Stuttgarter Zeit.“ Von 2012 bis 2015 spielte der Bosnier bei den Schwaben, erzielte in 86 Spielen 33 Tore. Als Ibisevic nach nur zwei Monaten wieder gefeuert wurde, sei die Trennung laut Schneider im Einvernehmen erfolgt, weil sich beide so gut kennen würden.

Sead Kolasinac: Der Kontakt zum Hoffnungsträger fiel Schneider auch deshalb leicht, weil sich in Stuttgart die Wege der Beiden im ersten Halbjahr der Saison 2010/2011 gekreuzt hatten. Kolasinac spielte da für den VfB Stuttgart in der U19, bevor er zu Schalke 04 weiterzog.

Schneider, Stuttgart und Schalke: Drei Sonderfälle

Gonçalo Paciencia und Frederik Rönnow: Auch die Verpflichtungen des Stürmers Paciencia und des Torhüters Rönnow haben mit Schneiders Stuttgarter Vergangenheit zu tun. Mit dem Frankfurter Sportchef Fredi Bobic bildete Schneider ganz lange beim VfB ein Gespann. Noch immer verstehen sich die Beiden gut, und das war bei den Gesprächen sicherlich kein Hindernis.

Sonderfall Ozan Kabak: Direkt vom VfB Stuttgart verpflichtete Schalke Innenverteidiger-Talent Ozan Kabak. Dieser Transfer hat aber weniger etwas mit Schneider zu tun, sondern mit dem ehemaligen Kaderplaner Michael Reschke, der Kabak aus der Türkei nach Stuttgart geholt hatte, als er dort Sportdirektor war. Reschke lotste Kabak dann nach Gelsenkirchen.

Schalke: Schneiders Methoden sind nicht unüblich

Sonderfall Massimo Mariotti: Der Integrationsbeauftragte kam aus Stuttgart, arbeitete dort aber nie mit Schneider zusammen.

Sonderfall René Grotus: Auch seinen Assistenten René Grotus kannte Schneider bereits vor seiner Schalke-Zeit. Er brachte Grotus aber nicht aus Stuttgart, sondern von RB Leipzig mit.

Fazit: Ja, seit die Not ganz groß ist, greift Schneider häufiger auf sein Stuttgarter Netzwerk zurück. In seinem ersten Schalke-Jahr war das so nicht der Fall. Aber zu kritisieren ist das nicht unbedingt. Vielmehr ist es bei jedem Sportchef, der mehr als eine Station hatte, nicht unüblich, Bewährtes zu verpflichten. Auch auf Schneiders Vorvorgänger Horst Heldt traf das beispielsweise zu. Nur einer ließ seinen Ex-Verein fast komplett in Ruhe: Christian Heidel holte von Mainz 05 nur Suat Serdar.

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