Nach der 1:3-Pleite gegen Viktoria Köln ist der MSV Duisburg auf einen Abstiegsplatz in der 3. Liga abgerutscht – die zweijährige Amtszeit von Torsten Lieberknecht [article=505050]nahm einen Tag später ein jähes Ende[/article]. Nicht erst seit dem Re-Start Mitte Mai ist bei den Zebras einiges schiefgelaufen, die fehlende Frische im viel zu dünn besetzten Kader ließ die Mission Wiederaufstieg im Endspurt scheitern.
Das Verletzungspech zog sich auch mit in die neue Saison. Und wieder fiel auf: Sobald Führungsspieler wie Moritz Stoppelkamp ausfallen, der seine Topform nach seiner Erkrankung noch lange nicht wieder erreicht hat, ist der MSV weit davon entfernt, sich als Spitzenteam in der 3. Liga bezeichnen zu dürfen. Den Schuh muss sich Sportdirektor Ivo Grlic anziehen. Der Ex-Profi hat es nicht geschafft, sinnvolle und gleichwertige Back-ups auf den entscheidenden Positionen zu verpflichten.
Lieberknecht war mit Kadersituation nicht zufrieden
Die weggebrochene Achse um die abgewanderten Lukas Daschner, Tim Albutat und Yassin Ben Balla konnte er ebenso wenig ersetzen. Die Abwehr-Neuzugänge Dominic Volkmer und Max Sauer sind zu wacklig. Natürlich ist der Sportdirektor durch die angespannte finanzielle Situation dazu gezwungen, auf jeden Cent zu achten. Die cleveren Schachzüge aus der Vorsaison sind mit Blick auf die Transferpolitik zuletzt aber ausgeblieben. Ex-Trainer Lieberknecht war mit der Kadersituation in der jüngeren Vergangenheit nicht immer vollends zufrieden und ärgerte sich in nahezu jeder Pressekonferenz über die fehlende Breite. Dem 47-Jährigen gingen die Alternativen aus.
Von jungen Spielern wie Darius Ghindovean können beileibe noch keine Wunderdinge erwartet werden. Egal wer nach dem Auswärtsspiel bei Türkgücü München auch auf der Trainerbank des MSV Duisburg sitzt, das Pensum im eng getakteten Drittligaspielplan bleibt dasselbe. Ausfälle werden immer dazu kommen. Und dafür ist der Kader zu limitiert, das Ziel Aufstieg damit aktuell nicht mehr als eine Utopie. So realistisch sollte auch der Sportdirektor sein. In seinem Statement zur sechsten Trainerentlassung in neun Jahren beim MSV sprach der 45-Jährige auf weite Sicht schon wieder von der Erfolgsspur. Den Klub überhaupt erst wieder in "ruhiges Fahrwasser" zu bringen, trifft es da schon besser.