Seinen Wechsel von Duisburg nach Krefeld hat sich Tim Albutat sicherlich anders vorgestellt. Der 28-Jährige war jahrelang Publikumsliebling an der Wedau und verpasste die direkte Zweitligarückkehr mit dem MSV nur knapp. Einen neuen Anlauf Richtung Aufstieg wollte er unter Torsten Lieberknecht nicht mehr nehmen, so ging es zum Nachbarn nach Uerdingen. Unter den MSV-Fans war der Aufschrei groß, wirklich überzeugen konnte der Mittelfeldantreiber unter Stefan Krämer noch nicht.
Nun droht er am Samstag bei seinem ehemaligen Verein auszufallen. Schon in Zwickau musste Albutat vor einer Woche wegen einer Sprunggelenksverletzung zur Halbzeit vom Platz. Der Einsatz am Dienstag stand lange auf der Kippe, die Chancen lagen bei 50:50. Statt ihn in Ruhe auszukurieren, entschied sich Krämer dazu, ihn doch aufzubieten. Möglicherweise mit verheerenden Folgen. Denn Albutat musste nach 68 Minuten gegen Wiesbaden ebenfalls nach einer Behandlung vom Feld.
Sorge um Pusch - Osawe im Pech
„Es war vielleicht nicht schlau, ihn nach der Verletzung in Zwickau aufzustellen. Ich hoffe, es ist nichts Schlimmeres“, sagte Krämer,[article=501629] der sich bereits in seiner Spielanalyse sehr selbstkritisch äußerte.[/article] Doch Albutat ist nicht der einzige lädierte Spieler, der in Duisburg wohl nur zuschauen kann. Kolja Pusch und Wehens Tim Walbrecht prallten wenige Sekunden vor Abpfiff unglücklich mit den Köpfen zusammen. „Es war Blut zu sehen. Der Cut wurde in der Kabine genäht“, sagte Wehen-Trainer Rüdiger Rehm. Stefan Krämer machte sich ein paar Sorgen mehr. „Kolja hat sich übergeben. Es sieht nach einer Gehirnerschütterung aus. Er ist auf dem Weg ins Krankenhaus“, gab der 53-Jährige auf Nachfrage bekannt.
Und dann wäre da noch die tragische Geschichte von Osayamen Osawe. Gerade erst feierte der sprintstarke Angreifer nach überstandenem Muskelfaserriss und achtwöchiger Pause sein Comeback. Das Spiel war keine 15 Minuten alt, da war schon wieder Schluss. Der Nigerianer knickte unglücklich um und humpelte an die Seitenlinie. Spieler und Trainer spendeten ihm viel Trost. Nach Beobachtung seines dicken Fußes befürchtete Krämer bereits den nächsten Bänderriss. Gewissheit bestehe aber erst nach dem MRT. „Das wäre eine Katastrophe für ihn, da er sich gerade erst wieder herangekämpft hat“, sagte Krämer. Ein ähnliches Schicksal erfuhr zuletzt sein Sturmkollege Adriano Grimaldi. „Wir laufen weiter dem Verletzungspech hinterher. Jetzt müssen wir gucken, wer noch laufen kann“, fügte Krämer mit Blick auf das Spiel in Duisburg hinzu. Über die genauen Ausfallzeiten wird wohl im Laufe der Woche informiert werden.