[article=497499]Am Samstagmorgen um 10.15 Uhr[/article], keine vier Stunden vor dem Anpfiff gegen den Wuppertaler SV, erhielt Fortuna Köln einen Anruf vom Gesundheitsamt der Stadt. Der Tenor: Das Regionalligaspiel muss unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Eigentlich war ein von der Fortuna vorgelegtes Hygienekonzept seitens der Stadt wenige Tage zuvor für 1000 Fans abgesegnet worden.
Nun folgte der große Frust. Warum? Vor allem weil die Fan-Absage der Stadt Richtung Fortuna so kurzfristig erfolgte. Der 1. FC Köln [article=497460]hatte schon am Freitagabend[/article] die Informationen erhalten. Die Fortuna wurde schlichtweg vergessen. Grund für den Zuschauer-Rückzieher war die angestiegene Inzidenzzahl, die am Freitag auf über 35 anstieg.
"Was Stadt und Gesundheitsamt demonstrieren, ist Dilettantismus in reinster Form"
Gegenüber dem "Express" ließ Fortuna Kölns Präsident Hanns-Jörg Westendorf (55) trotz des [article=497554]3:2-Erfolgs über den Wuppertaler SV[/article] und der Tabellenführung seinen ganzen Ärger - wahrscheinlich über das verlorene Geld - gegen die Stadt Köln bzw. das Gesundheitsamt der rheinischen Metropole aus.
An der Entscheidung, dass das Gesundheitsamt keine Zuschauer mehr reinlassen durfte, daran wollte Westendorf gar nicht rütteln. "Wir sitzen da doch alle in einem Boot und wollen die Ausbreitung des Coronavirus verhindern", betonte er. Aber: Die Kurzfristigkeit der Absage war Westendorf dann doch ein großer Dorn im Auge.
Er polterte gegenüber dem "Express" in Richtung Gesundheitsamt Köln: "Dr. Johannes Nießen vom Gesundheitsamt hat mich am Samstagmorgen um 10.15 Uhr angerufen und hat mir mitgeteilt, dass keine Fans ins Stadion dürfen. Es war ihm hochnotpeinlich. Die Entscheidung war ja schon fast 24 Stunden bekannt, aber es wurde vergessen, Fortuna Köln zu informieren. So kann man mit uns doch nicht umgehen." Die Fortuna ist auf rund 15.000 Euro Kosten für das Catering, Sicherheit und Personal sitzengeblieben.
Einmal in Rage legte der Fortuna-Boss noch einmal nach: "Wie die Stadt und das Gesundheitsamt mit uns umgehen, ist einfach unfassbar. Das zeigt die Wertschätzung, die wir genießen. Ich bin so enttäuscht. Was Stadt und Gesundheitsamt demonstrieren, ist Dilettantismus in reinster Form. Die wissen alle nicht, was sie tun.“