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MR-Pokalfinale
Alemannia Aachen: Bayern sind kein Thema - nur Düren zählt

Im Sportpark Nord: dem Stadion des Bonner SC findet das Mittelrhein-Pokalfinale zwischen dem 1. FC Düren und Alemannia Aachen statt.
Im Sportpark Nord: dem Stadion des Bonner SC findet das Mittelrhein-Pokalfinale zwischen dem 1. FC Düren und Alemannia Aachen statt. Foto: Thorsten Tillmann
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Fußball-Regionalligist Alemannia Aachen hat am Samstag die große Chance, sich mit einem Sieg im Mittelrhein-Pokalfinale über den 1. FC Düren ein Spiel gegen den FC Bayern München zu sichern. Doch der Finalgegner Düren hat es in sich.

Stark erhöhtes Pokalfieber beim 1. FC Düren und Alemannia Aachen: Für die beiden Klubs geht es am Finaltag der Amateure am Samstag (16.45 Uhr/ARD) im Bonner Sportpark Nord unter Ausschluss von Zuschauern nicht nur um den Landespokal des Mittelrheins. Der Sieger darf sich in der ersten Hauptrunde des DFB-Vereinspokals am 11. September (20.45 Uhr/Sport1) auf ein Gastspiel des deutschen Rekordmeisters Bayern München freuen.

Da fällt es schwer, sich voll und ganz auf das regionale Finale zu konzentrieren. "Auch wenn jeder natürlich weiß, wie wichtig dieses Endspiel für den Verein ist. Sowohl monetär als auch vom Prestige her", wird Alemannia-Trainer Stefan Vollmerhausen im Sportinformationsdienst (sid) zitiert. Dürens Sportdirektor Dirk Ruhrig in der Agentur: "Man kann das nicht komplett ausblenden. Ich glaube schon, dass die Spieler auch schon die Bayern im Kopf haben."

Dem Gewinner sind schon vor der Partie gegen den Cup-Verteidiger 175.500 Euro sicher. Hinzu kommen weitere Einnahmen durch die TV-Liveübertragung.

Klamme Aachener benötigen das Geld - Düren mit viel Regionalliga-Erfahrung

Vor allem für Alemannia Aachen wäre die DFB-Pokal-Kohle Gold wert. Der Kader ist aktuell mit 20 Spielern längst noch nicht so bestückt, wie es sich Trainer Vollmerhausen und Sportdirektor Thomas Hengen wünschen.

Im Vergleich: Der hoch ambitionierte Fünftligist 1. FC Düren, der von Giuseppe Brunetto trainiert wird, besitzt einen 25-Mann-Kader. Regionalliga-erfahrene Akteure wie Günter Mabanza, Joran Sobiech, Mario Weber, Markus Wipperfürth, Adis Omerbasic oder die Ex-Aachener David Pütz und David Bors sollen dafür sorgen, dass am Ende der Saison Düren in die Regionalliga West aufsteigt.

Aachen-Manager Hengen, mit dem sich RevierSport am Freitag unterhielt, will überhaupt noch nicht an ein mögliches Duell mit den Bayern denken, und warnt seine Mannschaft vor dem 1. FC Düren.

Thomas Hengen, wie ist Ihre Gemütslage vor dem Endspiel? Immerhin fehlt noch ein Sieg, um sich ein Spiel gegen die Bayern zu sichern. Man merkt natürlich die Anspannung bei den Spielern. Immerhin geht es am Samstag um den ersten Titel dieser Saison. Ein Pokalsieg ist immer schön - auch auf Verbandsebene. Die Bayern? Das blenden wir total aus. Wir spielen am Samstag gegen Düren und nicht Bayern. Wir müssen hier alle sehr demütig sein.

Ist die Alemannia in diesem Finale als Regionalligist favorisiert? Das denke ich nicht. Es ist ein Fifty-Fifty-Spiel. Die Ambitionen des 1. FC Düren wurden mehr als deutlich untermauert. Das ist ein Klub, der in die Regionalliga aufsteigen will. Es ist kein gewöhnlicher Oberligist. Düren hat einen 25-Mann-Kader beisammen, in dem viele ehemalige Regionalligaspieler, wie auch unsere Ex-Akteure David Pütz oder David Bors, stehen. Wir haben aktuell 20 Mann im Kader und mit Verletzungen zu kämpfen.

Wie sieht es denn personell aus? Sebastian Schmitt wird nach seinem Knöchelbruch bekanntlich einige Monate ausfallen. Zudem steht Andre Wallenborn, der an einem Muskelfaserriss laboriert, nicht zur Verfügung. Wir haben auch einige angeschlagene Spieler, wobei wir hoffen, dass uns diese am Samstag zur Verfügung stehen werden.

Die Alemannia benötigt vor dem Saisonstart noch einige Spieler. Wäre da die Qualifikation für den DFB-Pokal nicht Gold wert? Noch einmal: Wir sind demütig und konzentrieren uns nur auf das Finale gegen den 1. FC Düren.

Auf welchen Positionen hat die Alemannia denn noch Bedarf? Im Offensivbereich können wir noch Verstärkungen benötigen. Zufrieden kann man mit einem Kader nie sein. Wir wissen aber auch alle, wie die Situation ist. Wir wissen, was Corona finanziell für den Verein bedeutet. Deshalb sind wir mit unserer aktuellen Mannschaft, wenn man die Rahmenbedingungen betrachtet, nicht unzufrieden. Aber klar ist auch, dass wir noch etwas tun müssen. Glücklicherweise hat in diesem Sommer das Transferfenster sehr lange geöffnet.

Wie schade ist es, dass das Spiel ohne Zuschauer stattfindet? Es ist schade das keine Fans am Wochenende zugelassen sind, da die aktuelle Verordnung nur 300 Leute zulässt. Diese 300 sind dann von den jeweiligen Vereinen plus Verband. Das ist dann natürlich nicht einem Finale würdig, aber so müssen wir es im Moment akzeptieren. Da kommt keine Stimmung auf. Fußball spielt man für die Menschen, für die Emotionen. Das alles fehlt aktuell. Ich kann es nicht nachvollziehen, warum mit zweierlei Maß entschieden wird. Da gibt es die Kulturveranstaltungen vor tausend Leuten und dann gibt es Fußball, der unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden muss. Wenn ich überlege, dass wir ein Stadion haben, in welches knapp 33.000 Menschen passen, dann frage ich mich schon, warum wir nicht unter strengen Hygienemaßnahmen einige tausend Zuschauer hereinlassen dürfen. Aber da sind uns letztendlich die Hände gebunden und wir müssen die Regeln der Politik akzeptieren.

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