„Der heutige Tag ist eine Zäsur für den FC Schalke 04. Ein 'Weiter so' wird es und kann es nicht geben“, sagte Marketing-Vorstand Alexander Jobst während einer Pressekonferenz am Mittwoch. „In den vergangenen Monaten hat Schalke 04 in der Öffentlichkeit ein miserables Bild abgegeben. Wir haben Fehler gemacht, für die wir uns entschuldigen müssen.“
Damit meinte Jobst zum einen die enorm schwache sportliche Rückrunde, die das Team von Trainer David Wagner auf Platz zwölf beendet hatte, und zum anderen die Fehltritte in der Öffentlichkeitsarbeit unter anderem bei zwischenzeitlich geforderten Härtefallanträgen bei Ticketrückerstattungen. „Die Verantwortung tragen wir, der Vorstand, und wir müssen tunlichst dafür Sorge tragen, dass diese Dinge nicht mehr passieren. Wir wissen, dass wir sehr viel Vertrauen und Glaubwürdigkeit verspielt haben.“
"Mit wirtschaftlicher Vernunft in die Zukunft"
Der finanziell ohnehin angeschlagene Verein habe durch die Corona-Krise weitere hohe Verluste hinnehmen müssen. Um Schalke „mit wirtschaftlicher Vernunft in die Zukunft“ führen zu können, werde beim Personaletat und bei nicht notwendigen Investitionen „die Stopptaste“ gedrückt. Deshalb sei es auch notwendig, die sportlichen Ziele für die kommenden „ein, zwei, vielleicht auch drei“ Spielzeiten anzupassen, sagte Jobst. Das Erreichen des Europapokals sei kein Thema mehr.
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Eine Gehaltsobergrenze bei 2,5 Millionen Euro bestätigten Jobst und Sportchef Jochen Schneider zunächst nicht direkt. Beide sprachen aber von deutlichen Budgetkürzungen auch im Profi-Bereich. „Wir müssen uns Richtlinien auferlegen, an die wir uns halten“, sagte Schneider, der zudem bestätigte, dass mit der Mannschaft Ende Juli über einen weiteren Teilverzicht auf Gehalt gesprochen wird. „Wir kommen nicht umhin, den Kompromiss zu erzielen“, sagte er. Bei der Frage nach der vermeintlichen NRW-Landesbürgschaft für einen Bankkredit bis zu 40 Millionen Euro wurde auf die „Geheimhaltungspflicht“ verwiesen. Eine Ausgliederung des Profi-Bereichs sei aktuell noch kein Thema.
Der mächtige Aufsichtsratsboss Tönnies war am Dienstag nach massiver Proteste der eigenen Fans und dem Corona-Skandal in seinem Fleisch-Unternehmen zurückgetreten. dpa
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