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Matchwinner Berlinski über seinen "Leidensweg", die Jokerrolle und Tabelle

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Foto: Thorsten Tillmann.
Berlinski, RWE, Essen, 3. Liga, Bielefeld Foto: Thorsten Tillmann
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Drittligist Rot-Weiss Essen feierte gegen Arminia Bielefeld (2:1) den zweiten Last-Minute-Sieg in Serie. Das entscheidende Tor erzielte Ron Berlinski.

Rot-Weiss Essen ist nach dem SSV Jahn Regensburg die Mannschaft der Stunde in der 3. Liga. Am Samstagnachmittag besiegte RWE an einer ausverkauften Hafenstraße den Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld mit 2:1 (1:0).

Dieser Sieg war ähnlich dramatisch wie zuletzt in Duisburg. Erneut kassierte RWE kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit den Ausgleich und erneut schlug der neue Tabellendritte eiskalt in der Nachspielzeit zurück. Beim MSV war Mustafa Kourouma der Matchwinner, nun durfte sich Ron Berlinski über diese Auszeichnung freuen und verwandelte die Hafenstraße durch seinen Siegtreffer in ein Tollhaus.

Entsprechend glücklich zeigte sich Essens Nummer neun nach dem Abpfiff beim Interview in den Katakomben: "Das Tor war natürlich genau zum richtigen Zeitpunkt. Wir dürfen uns aber auch nicht darauf ausruhen, immer kurz vor Schluss den Deckel drauf zu machen. Wir sollten auch dahin kommen, die Spiele so zu dominieren, dass wir in der zweiten Halbzeit vielleicht auf das 2:0 gehen. Bielefeld hat uns das Leben schwergemacht, aber wenn man die ganzen 90 Minuten sieht, dann war der Sieg verdient."

Berlinski selbst und auch Sascha Voelcke hatten beim Stand von 1:0 zwei große Möglichkeiten, um das Spiel zu entscheiden. Gäste-Keeper Jonas Kersken parierte zweimal hervorragend. Die schwache Chancenverwertung wurde dann bestraft, als Louis Oppie in der 86. Minute den Ausgleich erzielte.


Das bessere Ende hatten aber wieder die Essener auf ihrer Seite. "Wer mag es an der Hafenstraße schon ruhig?", sagte der Mittelstürmer schmunzelnd. Von der Atmosphäre an der mit 19.200 randvollen Hafenstraße schwärmte Berlinski, der an diesem Samstag seinen ersten Saisontreffer erzielte:

"Es ist immer geil, zusammen mit den Fans zu feiern. Das ist ein Highlight. Für mich war es persönlich ein langer Leidensweg. Umso schöner, dass ich so einen besonderen Treffer gegen einen sehr guten Gegner erzielen konnte."

Was der Stürmer mit "Leidensweg" meinte: Zum fünften Mal in Serie wurde der 29-Jährige nur eingewechselt. So richtig anfreunden kann sich der gebürtige Bochumer mit der Rolle als Joker nicht: "Ich würde schon gerne jedes Spiel über 90 Minuten gehen, aber es ist aktuell so wie es ist. Ich glaube, wir nehmen alle die Rolle an, die wir haben. Deswegen sind wir auch so erfolgreich. Natürlich kratze ich im Training und reibe mich in jedem Spiel auf, sodass ich es dem Trainer noch schwerer mache. Er hat aber generell nicht den leichtesten Job. Wir haben eine unfassbar enge Qualitätsdichte."

Natürlich ist alles möglich, aber die Saison ist noch unfassbar lang und die 3. Liga generell vogelwild. Da kann jeder jeden schlagen. Das hat die Vergangenheit auch gezeigt.

Ron Berlinski.

RWE rangiert mit 24 Punkten, zumindest bis Sonntag (dann spielt der SSV Ulm in Münster), auf Rang drei. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt bereits satte zwölf Zähler. Nach vier 2:1-Siegen in Serie möchte Berlinski allerdings kein neues Ziel aussprechen und zeigt sich demütig.

"Ich will gar nicht auf die Tabelle schauen, sondern nächste Woche weiter hart arbeiten und zuhause wieder drei Punkte einfahren. Wir wollen nicht rumspinnen und sagen, dass wir einer der Top-Kandidaten auf den Aufstieg sind", erklärte der Mittelstürmer.

Berlinski weiter: "Natürlich ist alles möglich, aber die Saison ist noch unfassbar lang und die 3. Liga generell vogelwild. Da kann jeder jeden schlagen. Das hat die Vergangenheit auch gezeigt."

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