Er kam in 22 von den bisher 24 möglichen Drittliga-Spielen zum Einsatz und gehört seit drei Begegnungen zur Stammformation: Die Rede ist von Oguzhan Kefkir, der Mann der Stunde bei Rot-Weiss Essen.
Der 31-Jährige geht seit drei Wochen mit konstant starken Leistungen voran. Er rennt, kämpft und schlägt tolle Flanken, wie beim jüngsten Führungstreffer in Ingolstadt, als Cedric Harenbrock per Knie verwandelte.
"Ich kenne 'Ötzi' schon so lange und weiß, was man an ihm hat. Auf ihn ist immer Verlass", lobte Christoph Dabrowski schon in der Vergangenheit. Zur Erinnerung: Dabrowski und Kefkir spielten einst noch beim VfL Bochum zusammen.
Kefkir selbst weiß auch, was er am Trainer Dabrowski hat. Denn dieser setzt auf ihn - ob nun als Startelf-Spieler oder Joker. "Für mich läuft es wie in der Hinrunde. Am Anfang musste ich Geduld haben und war dann in der Mannschaft. Das sieht jetzt ähnlich aus. Wenn der Trainer mich braucht, dann bin ich da. Das weiß er auch", sagt der 31-Jährige über seine aktuelle Form. Er ergänzt: "Ich hole immer alles aus mir heraus. Mehr kann ich nicht tun. Ich will mir nach den Einsätzen einfach nichts vorwerfen lassen. Und aktuell klappt das ganz gut."
Ich werde noch mit dem Trainer sprechen, ob ich gleich zum Stadion am Zoo fahren kann. In den letzten Jahren war das der Fall, dass ich auf die Mannschaft am Stadion gewartet habe. Es ist natürlich ein ganz besonderes Spiel für mich. Viele Freunde und Familienmitglieder werden im Stadion sein.
Oguzhan Kefkir vor dem Pokalspiel in seiner Heimatstadt Wuppertal
Kefkir ist in Topform und RWE punktet: Acht Zähler steht der Aufsteiger in der 3. Liga über dem Strich. Ein guter, aber kein beruhigender Vorsprung wie der Außenbahnspieler findet. Kefkir: "Solange wir über dem Strich stehen, ist alles im grünen Bereich. Wir haben ein klares Ziel und das ist der Klassenerhalt. Aber klar ist auch, dass wir noch nichts erreicht haben. Wir müssen weiter machen."
Stichwort weitermachen: Wird Kefkir ab dem 1. Juli seine Karriere auch in Essen fortsetzen? Immerhin spielt er schon seit dem Sommer 2019 an der Hafenstraße und kommt auf 129 Pflichtspiele (28 Tore, 43 Vorlagen). Für keinen anderen Klub absolvierte er in seiner Laufbahn mehr Begegnungen. "RWE ist natürlich ein besonderer Verein für mich. Ich fühle mich auch sehr wohl. Aber noch ist keine Entscheidung darüber getroffen worden, ob ich bleibe oder woanders weitermache. Ich bin Familienvater und überlege natürlich sehr gut, was für die Familie das Beste ist. Aktuell konzentriere ich mich nur auf die Leistungen auf den Rasen."
Mit solchen Leistungen wie zuletzt gegen Duisburg, Dortmund II und in Ingolstadt dürfte eine Vertragsverlängerung nur Formsache sein. Schon am Mittwoch (19 Uhr, RevierSport-Liveticker) kann Familienvater Kefkir, dessen Tochter Ende Mai zwei Jahre alt wird, im Niederrheinpokal-Viertelfinale beim Wuppertaler SV weiter positiv auf sich aufmerksam machen.
Für ihn ist es ein "Heimspiel. "Ich werde noch mit dem Trainer sprechen, ob ich gleich zum Stadion am Zoo fahren kann. In den letzten Jahren war das der Fall, dass ich auf die Mannschaft am Stadion gewartet habe. Es ist natürlich ein ganz besonderes Spiel für mich. Viele Freunde und Familienmitglieder werden im Stadion sein", erzählt der gebürtige Wuppertaler.
Kefkir erwartet einen echten Pokalfight und hat noch das Halbfinal-Aus in 2022 als RWE mit 1:3 beim WSV unterlag im Hinterkopf. Kefkir: "Ich habe schon in der Wuppertaler Presse gelesen wie heiß der WSV ist. Die Stadt freut sich auf das Spiel. Wir in Essen aber auch. Wir wissen aus dem Vorjahr, dass wir das hoch konzentriert angehen müssen. Das ist kein Duell 4. Liga gegen 3. Liga. Das spielt hier keine Rolle. Das muss man alles ausblenden. Es ist ein Spiel Wuppertaler SV gegen Rot-Weiss Essen. Da geht es immer zur Sache. Wir wollen das Ding gewinnen und ins Halbfinale einziehen!"