Preußen Münster

Preußen-Adler erstmals gerupft

Als Tabellenführer der 3. Liga reiste die Münsteraner Mannschaft zum zweiten Auswärtsspiel nach Hessen. Die Partie am Böllenfalltor sollte für die Adlerträger dann auch aussichtsreich beginnen. Schon in der dritten Minute tauchte Torjäger Matthew Taylor im gegnerischen Strafraum auf und setzte eine erste Duftmarke. Zwei Minuten später war es Dennis Dowidat, der sich aus der Distanz ein Herz fasste, aber knapp verzog. Die Münsteraner hatten schnell ein Mittel gegen die neuformierte und nicht eingespielte Abwehr der Lilien gefunden: lange Bälle über die Defensivreihe. So kam die Dotchev-Elf in der zwölften Minute zur ersten Großchance: Dennis Grote war gedankenschneller als sein Gegenspieler, startete durch und vergab vor 98-Keeper Jan Zimmermann die Führung (12.).

Hesse markiert Darmstadts Führung

Nach einer guten Viertelstunde begannen auch die Hausherren das Fußballspielen und kamen zugig zu ihrer ersten Möglichkeit. Die Münsteraner konnten sich bei ihrem Schlussmann Daniel Masuch bedanken, dass es noch nicht 1:0 stand. Ugur Albayrak und Benjamin Baier testeten den Keeper aus kürzester Distanz, scheiterten aber am sich tapfer für sein Team in beide Schüsse werfenden Torwart. Zwei Zeigerumdrehungen später wurde Uwe Hesse im Strafraum in Szene gesetzt und schob die Kugel eiskalt zum 1:0 ein (18.).

Mit der Führung im Rücken übernahm die Truppe von Kosta Runjaic das Zepter und kontrollierte das Geschehen auf dem grünen Rasen. Die Preußen verloren den Faden und fanden danach nicht mehr zu ihrem Spiel. In der 47. Minute meldete sich Taylor mit einem Fernschuss im zweiten Durchgang an und die Westfalen versuchten nun mehr nach vorne zu investieren. Mitte der zweiten Halbzeit wechselte Dotchev offensiv durch und brachte neben Amaury Bischoff auch Mahmut Sönmez und Marco Königs.

Bischoff bringt Münster nochmal heran

Das Aufeinandertreffen gestaltete sich intensiver. Die Preußen wollten unbedingt den Ausgleich erzielen und Darmstadt die Führung ausbauen. Und dann passierte das, was nicht passieren durfte: Die Münsteraner liefen ins offene Messer und kassierten nach einem Fehler in den eigenen Reihen das 2:0. Kacper Tatara war plötzlich auf der rechten Seite frei und bediente Andreas Geabler, der eiskalt abschloss (75.). Danach bot das Spiel auf beiden Seiten praktisch keine Highlights mehr - bis zur 88. Spielminute.

Der eingewechselte Bischoff trat aus gut 20 Metern zum Freistoß an und knallte das Leder unhaltbar unter die Latte. Von dort aus tropfte die Kugel hinter die Linie und der Schiedsrichter entschied auf Tor. Auf einen Schlag gestaltete sich die Schlussphase überaus hektisch und glich einem Herzschlagfinale – mit insgesamt sechs Minuten Nachspielzeit. Münster warf alles nach vorne und zunächst scheiterte Königs an Zimmermann (92.), ehe Taylor mit einem Kopfball im erneut glänzend reagierenden 98-Keeper seinen Meister fand (95.). Zur anschließenden Ecke stürmte selbst Torhüter Masuch nach vorne, doch es nützte alles nichts und die Preußen verloren in Darmstadt mit 1:2 ihr erstes Spiel in der aktuellen Drittliga-Saison.