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MSV: „Sport ist Arbeit im Gewand jugendlicher Freude“
Zehn Euro pro Minute

MSV: „Sport ist Arbeit im Gewand jugendlicher Freude“

Die Stimmung unter der türkischen Sonne kann gar nicht besser sein.

Und da macht es den Spielern auch nichts aus, dass Peter Neururer ein intensives Trainingsprogramm zusammengestellt hat, welches die Kicker bereits um 6.30 Uhr Ortszeit aus den Federn klingelt. „Qualität kommt von Qual“, nimmt der Fußballlehrer gerne das Zitat seines Wolfsburger Kollegen Felix Magath auf, um die kommenden Tage im Süden zu beschreiben.

Und einmal Fahrt aufgenommen, glänzt der Trainer auch gleich noch mit einer poetischen Ansage. „Sport ist Arbeit im Gewand jugendlicher Freude“, muss Neururer bei diesem Satz selber etwas schmunzeln, schiebt aber nach: „Das gehört sich einfach so, dass die Muskeln in diesen Tagen brennen.“

Auf die Frage, ob neben den schweißtreibenden Übungen auch noch Teambuilding-Maßnahmen ergriffen werden, entgegnet er: „Das brauchen wir nicht, denn die Jungs verstehen sich blind. Außerdem schweißt es zusammen, wenn man Schmerzen gemeinsam erträgt. Also wird die Mannschaft nach unserem Camp unzertrennlich sein.“

Und Neururer hat noch mehr Grund zu Lachen, denn während Werder Bremen im Nachbarhotel Probleme mit dem frisch eingesäten Rasen hat, können die „Zebras“ nach Herzenslust auf ihren „Teppichböden“ galoppieren. „Es wäre doch schade, wenn wir das nicht ausnutzen würden“, zwinkert er mit dem Auge und hat sichtlich Spaß.

Denn der Trip hat sich auch schon finanziell gelohnt. Bei der ersten Einheit am gestrigen Samstag-Morgen wurden direkt 60 Euro für die Mannschaftskasse fällig. Während 19 Mann bereits eifrig ab 7.30 Uhr ihre Runden drehten, verirrten sich Markus Brzenska, Cedrick Makiadi und Dorge Kouemaha im weitläufigen Luxushotel „Rixos“. Neururer reibt sich die Hände: „Anstatt rechts herum zu gehen, sind sie links abgebogen. Als sie dann endlich bei uns ankamen, haben sie dafür aber auch einen großen Applaus der anderen bekommen.“

Denn das Team darf sich über 60 Euro freuen. „Jeder zahlt einen Zehner pro verspätete Minute“, erklärt Neururer die Strafsätze. „Das sind erstligareife Preise, aber schließlich wollen wir ja auch genau dahin zurück. Also können sich alle Spieler schon einmal an die höherklassigen Verhältnisse gewöhnen.“

Aussagen, die zeigen, dass es bei den Duisburgern trotz der katastrophalen Hinrunde stimmt. „Die Stimmung ist ausgezeichnet“, schickt Neururer seine Mannen immer um 22.30 Uhr ins Bett. „Das ist auch nötig, denn sonst wird der nächste Tag noch schlimmer durchzustehen sein.“

Und auch Manager Bruno Hübner, der das Domizil ausgesucht hat und zusammen mit dem Betreuerstab bereits seit Donnerstag in der Türkei weilt, ist zufrieden, dass die Bedingungen stimmen. „So können wir uns auf unsere schwere Aufgabe perfekt vorbereiten. Das Team hat jedenfalls kein Alibi, dass etwas nicht gestimmt hat.“

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