Die zum Jahresstart noch währenden zarten Hoffnungen auf den Aufstieg musste Hertha BSC inzwischen begraben. Mit drei Partien ohne Sieg sind die Berliner in der Tabelle der 2. Bundesliga auf Rang elf zurückgefallen - und stehen nur vier Punkte über dem kommenden Gegner, dem FC Schalke 04.
Vor dem Duell der beiden Absteiger am Sonntag (13.30 Uhr, RS-Liveticker) könnte die Stimmung besser sein in der Hauptstadt. Einer der Gründe: Trainer Pal Dardai muss wohl um seinen Stammtorhüter Tjark Ernst bangen. Er konnte schon bei der 0:2-Pleite gegen den FC St. Pauli am Wochenende nicht zwischen den Pfosten stehen, musste beim Warmmachen kurzfristig passen.
Laut Kicker unterzog sich das frühere Talent des VfL Bochum zum Wochenstart einem MRT, das eine Beckenkammprellung ergab. Sollte Ernst ausfallen, stände Marius Gersbeck als Vertretung bereit. Am Mittwoch trainierte Ernst individuell. Ebenso nahmen Linus Gechter, Agustín Rogel sowie Robert Kwasigroch nicht am Mannschaftstraining teil. Innenverteidiger Marc Oliver Kempf meldete sich nach mehrwöchiger Verletzungspause zurück.
Hingegen muss dessen Abwehrkollege offenbar um seinen Stammplatz zittern. Die Rede ist von Kapitän Toni Leistner. Der Routinier musste beim 0:2 gegen St. Pauli genau wie Marten Winkler und Haris Tabakovic zur Pause raus - aus Leistungsgründen.
"Bei Handlungsschnelligkeit und Reaktionsschnelligkeit haben wir ein Riesen-Defizit, selbst in dieser Liga", ärgerte sich Trainer Dardai anschließend und kündigte "Konsequenzen für das nächste Spiel" an. "Jeden Montag sitzen wir zusammen, machen eine Spielanalyse und danach passiert immer das Gleiche. Da muss man langsam Personen austauschen. Dann wird vielleicht nach vorn verteidigt."
Auf welche Spieler sich die Kritik bezog, ließ der Coach offen. Doch fest planen können Abwehrchef Leistner oder Top-Torjäger Tabakovic (16 Saisontore) mit einem Startelf-Einsatz gegen Schalke wohl nicht.