Auf der Pressekonferenz nach dem West-Derby sagte Dutt zu Beginn: „Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, mit dem Spiel insgesamt kann ich es nicht hundertprozentig sein.“ Der gebürtige Kölner attestierte seiner Mannschaft eine ordentliche erste Halbzeit mit vielen gefährlichen Aktionen im gegnerischen Strafraum. Auch die Mentalität und der Einsatz hätten laut Dutt über die gesamten 90 Minuten gestimmt. Trotzdem zeigte sich der ehemalige DFB-Funktionär insgesamt nur bedingt zufrieden. Vor allem eine Sache wird ihn und auch die Mannschaft in den nächsten Tagen bis zum Auswärtsspiel beim SV Sandhausen (03. Februar, 13:30 Uhr) noch beschäftigen.
„Wir hatten schon in der ersten Halbzeit die eine oder andere Nachlässigkeit. Mitte der zweiten Halbzeit war unser Spiel dann nicht gut. Wir sind in einen Trott gekommen, da hatten wir auch nicht mehr die Ballbesitzquote aus der ersten Halbzeit.“
Was Dutt damit meint: Die VfL-Spieler, zum Beispiel Robert Tesche und Anthony Losilla, betreiben einen enormen Aufwand, gewinnen viele Zweikämpfe, leisten sich dann aber zum Teil auch Ballverluste und Fehlpässe. „Ich tue mich schwer, bei dieser Mentalität voll draufzuhauen, kann aber auch nicht wegschauen. Die Spieler sind kritikfähig, da spreche ich als Trainer solche Dinge lieber frühzeitig an, bevor wir wieder Punkte liegen lassen - wie zum Teil in der Hinrunde.“
Riemann-Patzer bringt MSV zurück ins Spiel
In den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit ließ sich der VfL vom MSV Duisburg zu tief in die eigene Hälfte drücken. Dann wechselte Dutt mit Sebastian Maier und Silvere Ganvoula zwei Spieler ein, die Sicherheit und Struktur zurückbrachten. Sowohl Maier als auch Ganvoula hätten zudem die Vorentscheidung erzielen können. In der 79. Spielminute patzte Bochum-Torwart Manuel Riemann krass und brachte den MSV zurück in die Partie. Dutt und der VfL mussten zittern, was auch dem Trainer nicht gefallen hat.
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„Die letzte Viertelstunde des Spiels darf so nicht sein, das unglückliche Gegentor meine ich dabei gar nicht so sehr. Wir lassen in der Phase viel zu viel zu und können am Ende dankbar sein, dass wir nicht noch das 2:2 bekommen haben“, sagte Dutt.
Der VfL-Trainer sieht seine Mannschaft in der Entwicklung noch nicht so weit, Spiele wie dieses gegen den MSV Duisburg frühzeitiger zu entscheiden. Am Ende ist Dutt aber mit dem 2:1-Sieg im Rücken in einer angenehmen Situation, Kritik zu üben. Denn faktisch steht fest: Durch die drei Punkte klettert der VfL zunächst auf den siebten Rang, hat 30 Zähler auf dem Konto und den Anschluss an die Aufstiegsränge vorübergehend hergestellt.
Autor: Christian Hoch