Die Statistik nach dem Spiel sprach Bände: 11:2 Ecken, 57 % Ballbesitz, 20:11 Torschüsse. Arminia Bielefeld präsentierte sich im West-Derby gegen den VfL Bochum spielerisch überlegen. Dennoch gewann der VfL am Ende mit 1:0. Die Bochumer Protagonisten sprachen nach dem Zitter-Sieg von Glück in den entscheidenden Aktionen.
Trainer Robin Dutt auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Unter dem Strich ist bei dem Sieg Glück dabei. In den Phasen, wo Bielefeld Druck gemacht hat, brauchten wir das auch.“ Damit meinte Dutt vor allem die 60. und die 68. Spielminute. Zunächst fälschte Jan Gyamerah einen Vogelsammer-Schuss an den Außenpfosten ab, dann hatte Börner nach einer Ecke erneut Alu-Pech. Innenverteidiger Gyamerah ehrlich: „Es sind schon viele Bälle in den Strafraum geflogen, aber glücklicherweise ist keiner reingegangen. Es war spielerisch nicht das beste Spiel von uns.“ Kapitän Celozzi schob nach: „Der Sieg war ein bisschen glücklich. Aber ich gewinne lieber dreimal so 1:0 als nur einmal 6:0.“
Enormer Druck vor Anpfiff
Arminia-Trainer Jeff Saibene dagegen gab sich mit diesen Argumenten nicht zufrieden: „Uns fehlt im Moment offensiv und auch defensiv die Qualität, solche Spiele zu gewinnen. Vorne waren wir nicht kaltschnäuzig genug.“ Dem VfL Bochum kam die mangelnde Effizienz des Gegners gelegen.
Nach drei sieglosen Spielen war der VfL Bochum vor dem West-Derby gegen Arminia auf den elften Tabellenplatz abgerutscht. Gyamerah über sein Gefühl vor dem Anpfiff: „Es war ein enormer Druck da. Wir wussten, dass wir die englische Woche verkackt haben und mussten unbedingt gewinnen.“ Auch Torschütze Tom Weilandt betonte noch einmal: „Nach dieser Woche mussten wir einfach nur gewinnen - und das haben wir auch geschafft.“
Mit dem 1:0-Erfolg schob sich der VfL vorübergehend auf den fünften Platz der Tabelle, hat nach neun Spielen 14 Punkte gesammelt - ein ordentliches Resultat. Die anstehende Länderspielpause will Trainer Robin Dutt nutzen: „Wir brauchen die Pause, damit wir unsere verletzten Spieler wieder fit bekommen.“ Am 21. Oktober (13.30 Uhr) gastiert der VfL Bochum dann beim Bundesliga-Absteiger Hamburger SV.
Autor: Christian Hoch