Der deutsche Fußball-Rekordnationalspieler Lothar Matthäus glaubt nicht mehr an einen Trainerposten in seiner Heimat. "Ich weiß, dass meine Chancen, in Deutschland einen Job zu bekommen, bei 5 Prozent liegen", sagte der 50-Jährige, der zuletzt bulgarischer Nationalcoach war, dem Kölner Express. Dafür gebe es zwei Hauptgründe, "erstens meine Privatgeschichten, die viel zu sehr mit dem Sport vermischt werden. Zweitens verbinden die Menschen mich noch immer mit dem FC Bayern. Da ist der Neidfaktor hoch. Bayern hat mir in dieser Hinsicht geschadet." Es gebe aber immer wieder Anfragen aus dem Ausland, "auch aktuell. Zu 95 Prozent ist meine nächste Stelle deshalb wieder im Ausland", erklärte Matthäus.
Matthäus beklagte sich darüber, dass mit seinem Namen immer wieder "Schindluder" betrieben werde. "Jetzt wieder in Karlsruhe", so Matthäus, "ich würde mir wünschen, dass der DFB in Person von Herrn Zwanziger oder Herrn Niersbach mal einen Rekordnationalspieler schützt und diese Leute in der Öffentlichkeit zurechtweist. Dass man den einzigen Weltfußballer, den Deutschland hatte, mal außen vorlässt."
Zugesetzt haben Matthäus offenbar aktuell die Vorgänge bei Zweitligist Karlsruhe und die jüngsten Aussagen von Präsident Wellenreuther über seine Person. "Herr Wellenreuther lehnt sich aus dem Fenster mit unehrenhaften Aussagen. So verhält man sich nicht. Er sagt: 'Ein Lothar Matthäus hat keine Chance, bei uns Trainer zu werden' - zu einem Zeitpunkt, als man UNS angesprochen hat. Ich kann mir das nur so erklären, dass der Mann sich über meinen Namen profilieren wollte. Warum heißt es immer wieder Matthäus? Das ist respektlos und unter aller Würde! Der Mann hat nie ein Training von mir gesehen. Wie kann er sich ein Urteil über mich erlauben? Das ist rufschädigend."