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VfL: Funkel unzufrieden
Gewitter nur in der Nacht

VfL: Gewitter nur in der Nacht
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Nach dem Testspiel gegen die Kickers Emden (4:3) zeigte sich Friedhelm Funkel wenig angetan von der Leistung seiner Elf. "Darüber müssen wir reden."

Man muss schon ein wenig „bekloppt“ sein, wenn man nach drei Wochen WM-TV bei 35 Grad Außentemperatur nach Ostfriesland fährt, um sich dort den Testspiel-Auftakt des Erstliga-Absteigers VfL Bochum gegen den Oberligisten Kickers Emden anzusehen. Erstaunlich, beim 4:3 (2:1)-Sieg des Funkel-Teams war jeder vierte Einwohner vor 200 Zuschauern auf den Beinen, darunter drei Dutzend Hardcore-VfL-Anhänger von denen einige sogar den VfL vor zwei Jahren bis nach Yokohama begleitet hatten.

Während die Anhänger den ersten Test mit viel Wohlwollen betrachteten, war Coach Friedhelm Funkel überhaupt nicht zufrieden. „Trotz der tropischen Temperaturen und drei Stunden Busfahrt muss man in der zweiten Halbzeit einfach besser Fußball spielen. Mit allen Feldspielern, die im zweiten Durchgang aufliefen, war ich überhaupt nicht zufrieden. Das war nicht organisiert und es war auch kein Zweikampfverhalten zu sehen. Darüber werden wir reden.“

Doch während ein gewaltiges Gewitter in der Nacht zum Sonntag die Nachtruhe empfindlich störte, war die Ansprache des Trainers am Sonntagvormittag deutlich – bestimmt aber nicht aufbrausend. Funkel: „Man kann ja mal Fehler machen, aber nicht zwei, drei Mal den gleichen.“ Und dann sprach der Coach schon wieder über die Rahmenbedingungen des einwöchigen Trainingslagers. Funkel: „Das ist hier sehr idyllisch gelegen. Der Trainingsplatz ist in einer sehr guten Verfassung. Das hätte ich vor einer Woche bei der Besichtigung nicht gedacht. Hier wurde ganze Arbeit geleistet, hier wird uns jeder Wunsch erfüllt. Also optimale Bedingungen für die 12 bis 14 Trainingseinheiten bis zu unserer Abreise.“

Und weil Trainer-Routinier Funkel im Laufe seiner vielen Bundesliga-Jahre seine Flexibilität nicht verloren hat, wurde die Nachmittagseinheit auch wegen der Temperaturen um eine halbe Stunde nach hinten - auf 17 Uhr - verlegt.

In vielen Kleinigkeiten zeigt sich zudem, wie akribisch der Coach arbeitet: In vier bis fünf Wochen will er den Kapitän, dessen Stellvertreter und den Mannschaftsrat bestimmen. Um vorher schon kein – womöglich falsches – Signal an seine Mannschaft zu geben, hat er noch vor dem ersten Testspiel festgelegt, dass die Kapitänsbinde immer der Torhüter trägt. Das war am Samstag Philipp Herwagen; das ist am Freitag gegen die Stadtauswahl von Norddeich Michael Esser und am Samstag gegen den Iran Andreas Luthe.

Richtig Freude machen Funkel derzeit die Jungen Spieler. „Ob Roman Prokoph, Marc Rzatkowski oder Oguzhan Kefkir, sie machen mir einfach Spaß“, meint Funkel.

Doch der Spaß wird irgendwann verloren gehen. Denn die geringste Belastung ist zur Zeit die fünfminütige Fahrt mit dem Fahrrad zum Trainingsplatz und zurück. Fahrräder sind beim VfL übrigens kein Neuland, schon bei Ernst Middendorp und Marcel Koller wurden die Zweiräder regelmäßig eingesetzt.

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