Es gibt kuriose Rekorde und solche, die man nicht unbedingt ausbauen will - außer, es muss sein. In diese Kategorie fällt sicherlich auch der Fakt, dass der VfL Bochum auch fast 20 Jahre nach dem bisher letzten direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga dahingehend Rekordhalter ist.
Fünfmal haben es die Bochumer bisher geschafft, einen Abstieg in die zweite Liga umgehend zu korrigieren. Erstmals gelang das in der Saison 1993/94, als der VfL unter Trainer Jürgen Gelsdorf nach Platz 16 in der Vorsaison direkt die Zweitligameisterschaft holte.
Kurios: Im darauffolgenden Bundesliga-Jahr ging es am Ende unter Klaus Toppmöller gleich wieder als Sechzehnter runter, und in der nächsten Zweitligasaison (1995/96) wieder rauf. In der Bundesliga-Comebacksaison feierte Toppmöller dann nicht nur den Klassenerhalt, sondern am Ende auch gleich noch Platz fünf und die Teilnahme am Uefa Cup.
Nach diesen wilden fünf Jahren sollte es aber auch nicht lange ruhig bleiben, denn nur zwei Saisons nach der Uefa-Cup-Qualifikation ging es für die Bochumer am Ende der Saison 1998/99 schon wieder ins Unterhaus. Das Schauspiel mit dem direkten Wiederaufstieg, dem Abstieg und noch einem direkten Wiederaufstieg wiederholte sich erneut, sodass der VfL in der Saison 2002/03 wieder in der Bundesliga an den Start ging.
Den fünften und bisher letzten Wiederaufstieg feierte Bochum am Ende der Saison 2005/06, als der Trainer Marcel Koller hieß und der VfL Zweitligameister wurde. Seitdem sind 18 Jahre vergangen, in denen es vergleichsweise ruhig zuging.
VfL Bochum: Von der grauen Zweitliga-Maus zum Bundesliga-Rückkehrer
Seit dem neuerlichen Abstieg am Ende der Saison 2009/10 entwickelte sich der VfL Bochum mehr und mehr zur grauen Maus der zweiten Liga. Ein Zustand, den erst Trainer Thomas Reis zu durchbrechen vermochte. Am Ende der Saison 2020/22 stand der VfL als Zweitliga-Meister fest und betrat nach elf Jahren Abstinenz wieder die Bundesliga-Bühne.
Auf der tanzt der VfL auch noch heute, mittlerweile unter der Regie von Thomas Letsch. Auch wenn es zuletzt alles andere als rund lief, ist der Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 nach wie vor üppig. Mit einem Sieg gegen den SV Darmstadt 98 am Sonntag, 31. März, 19:30 Uhr, kann Bochum einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen. Und seinen Rekord im Schrank verstauben lassen.