Der VfL Bochum ist erfolgreich in die Testspiele der Vorbereitung gestartet. Gegen den niedersächsischen Oberligisten Kickers Emden stand am Ende ein deutliches 9:2 (2:2). Auch wenn das Ergebnis letztlich deutlich war - zu hundert Prozent zufrieden konnte Trainer Thomas Letsch nicht sein.
"Es ging darum, dass wir die Dinge, die wir trainiert haben, auf den Platz bringen. Das war bei drei Vierteln des Spiels gut." Der 54-Jährige spielt auf die Schlussphase Halbzeit eins an. "Da waren wir nachlässig, haben dem Gegner Chancen ermöglicht und zurecht die Tore kassiert."
Zuvor hatten Simon Zoller (10. Minute) und Moritz Broschinski (21.) den VfL in Führung gebracht. "Dann haben wir vorne die Konsequenz vermissen lassen, waren hinten nachlässig und es ist genau das passiert, was eben nicht passieren soll."
Die Kickers erkannten ihre Chance und nutzten die schläfrige Phase der Bochumer eiskalt aus. "Sie waren mutig, wollten Fußball spielen und uns im Eins gegen Eins attackieren." Die Lehre daraus für die kommenden Spiele: "Wenn wir nachlässig werden, kann uns jeder Gegner wehtun."
Mit zwei Spielern in der Mittelfeldzentrale lief es besser
Nach der Halbzeitpause gab es so eine Phase nicht. Letsch machte das auch an einer taktischen Umstellung fest. "Mit zwei zentralen Mittelfeldspielern - Kevin Stöger, Patrick Osterhage - war die Balance deutlich besser als in der ersten Halbzeit. Da war Toto alleine und die Räume deutlich größer."
In Halbzeit zwei war es dann der VfL, der mehr Räume bekam. Das lag aber auch an den schwindenden Kräften beim Gegner. Allerdings war die zweite Elf von Beginn an zielstrebig nach vorne und schraubte so das Ergebnis immer weiter in die Höhe.
"Es freut mich, dass jeder Offensivspieler getroffen hat." Insgesamt war die Torschützenliste gleichmäßig verteilt. Einzig Stürmer Philipp Hofmann (51., 59.) traf doppelt. "Für die Offensivspieler ist es immer schön, wenn du Tore machst. Das hilft dir und gibt Selbstbewusstsein."
War Hofmann in der vergangen Saison häufig einziger Stürmer, wählte Letsch im ersten Testspiel ein anderes System. "Wir wollten mit zwei zentralen Spitzen spielen." In Halbzeit eins spielte Zoller neben Broschinski, in den zweiten 45 Minuten wechselte der Hofmanns Sturmpartner laufend.
"Gerrit Holtmann interpretiert die Rolle etwas anders und weicht mehr auf die Außen aus. Das Wechselspiel mit Christopher Antwi-Adjei hat mir echt gut gefallen." So überwog für Letsch am Ende doch das Positive im ersten Testspiel.