Es war eine verdiente Niederlage, das gestand auch Thomas Reis nach der Partie. Nichtsdestotrotz war „mehr drin“, wie er betonte. Ausschlaggebend dafür war vor allem die erste Hälfte. Die Mainzer pressten hoch und aggressiv. „Das wussten wir“, sagte der Trainer auf der Pressekonferenz ergänzte: „Da hatten wir Probleme uns zu befreien, trotzdem haben wir gefühlt nur eine Chance zugelassen.“
Im Anschluss kam der VfL Bochum zu mehr Kontrolle und erhielt sogar die große Chance zur Führung. Sebastian Polter kam mit dem Rücken zum Tor zu Fall – Strafstoß. Dass es Minuten dauerte, ehe dieser tatsächlich ausgeführt wurde, lag nicht nur am VAR-Check. Milos Pantovic wollte schießen, der Gefoulte allerdings auch. Nach einer kurzen Diskussion schnappte sich Polter, der bereits gegen Borussia Dortmund traf, den Ball und vergab. Robin Zentner erahnte das Eck und parierte den schwachen Flachschuss (32.).
Rückblick: Bereits gegen die TSG Hoffenheim gab es eine Diskussion, als Torhüter Manuel Riemann – beflügelt von seinem Elfmeter im DFB-Pokal gegen Augsburg – vom Punkt vergab. Wer sollte nun ausführen? „Es sollte nur nicht der Torwart sein“, sagte Reis. „Muss man den komplett festlegen? Ich finde dass die Jungs das ausmachen sollten“, fügte er an.
Der Trainer sei froh, dass er so „mündige Spieler“ hat, das könnte am Dienstag im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Mainz (20.30 Uhr) nützlich werden. Dann sollten übrigens auch Danilo Soares (private Gründe) und Gerrit Holtmann (Magen) wieder zur Verfügung stehen.
An der Diskussion im Vorfeld habe es in Reis’ Augen jedenfalls nicht gelegen, dass der VfL Bochum vor der Pause nicht in Führung ging, so ärgerlich es auch war. Immerhin hatte sein Team im Anschluss weitere Situationen, die zu „unsauber“ ausgespielt wurden.
Ärgerlich war in seinen Augen auch das Gegentor zum 0:1, da es aus einer Ecke resultierte. „Wir hatten Gleichzahl im Zentrum“, bemängelt Reis, nachdem der Ball fast schon geklärt war. Doch Jonathan Burkardt erhielt die Kugel, legte quer auf Verteidiger Jeremiah St. Juste, der frei zum 1:0 einschob (48.).
Die Führung wurde mit jeder weiteren Minute verdienter. „Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen und uns von der Aggressivität der Mainzer aus dem Rhythmus nehmen lassen“, betonte der 48-Jährige. Die Brechstange im Anschluss war wirkungslos.