Thomas Reis, welchen Eindruck haben Ihre Spieler auf Sie nach den drei freien Tagen gemacht?
Die drei freien Tage taten einfach mal gut, auch dass man sich mal nicht sieht. Mannschaft und Trainer konnten maln ein bisschen durchatmen, auch wenn am Sonntag ein individueller Lauf stattfand und jeder Spieler diesen absolviert hat. Ich denke aber, dass es für die Köpfe nochmal gut war. Die Jungs hatten sich das verdient.
Die Personalsituation im Kader ist sehr angespannt, kommt überhaupt jemand bis Samstag zurück?
Es ist leider so, dass es personell ein bisschen enger ist, gerade auf den Außenbahnen werden mit Danny Blum und Gerrit Holtmann zwei Spieler ausfallen. Wir sind froh, dass Maxim Leitsch wieder ins Training zurückgekehrt ist. Auch Herbert Bockhorn hat alles absolviert. Robert Tesche steht kurz vor dem Trainingseinstieg in der nächsten Woche, in der wahrscheinlich auch Blum und Holtmann zurückkehren werden. Es ist wie es ist. Wir werden versuchen alles zu kompensieren. Wenn die Jungs nicht zum Einsatz kommen können, können andere in die Bresche springen. Ich bin da trotzdem guter Dinge.
Trotz der langen Ausfallliste verspürt man im Umfeld des VfL eine Art Aufbruchstimmung. Ist die Erwartungshaltung mit Blick auf die schwere Aufgabe in Leverkusen nicht vielleicht zu hoch?
Es ist ganz normal, wenn du ein bisschen euphorisch bist. Mit 13 Punkten stehen wir gut da, aber es ist noch nichts erreicht. Dass die Erwartungshaltung steigt, ist auch normal. Wir bleiben trotzdem auf dem Teppich. Es ist eine richtig schwere Aufgabe in Leverkusen, da muss wieder alles passen. Man muss die Umschaltmomente - da ist Leverkusen richtig gut - unterbinden und außerdem haben sie eine qualitativ richtig gute Mannschaft.
Wie muss man in Leverkusen spielen, um erfolgreich zu sein?
Man muss wenig Fehler machen und im Umschalten bei Ballverlust eine gute Restverteidigung haben, weil Leverkusen in der Lage ist, mit hohem Tempo schnörkellos nach vorne zu spielen. Die fackeln nicht lange, spielen den ersten Ball tief, rücken mit einigen Spielern nach - das ist eine richtig hohe Qualität. Sie versuchen, spielerische Lösungen zu finden und sind im Spielaufbau sehr ballsicher. Aber wir versuchen, alles dagegen zu setzen und müssen schauen, ein gutes Pressing an den Tag zu legen, um Leverkusen nicht ins Spiel kommen zu lassen.
Im Gegensatz zu den Heimspielen hatte Ihre Mannschaft auswärts bisher große Startschwierigkeiten. Wie wollen Sie dieses Phänomen erfolgreich bekämpfen?
Wenn ich das wüsste, würde wir das definitiv komplett ablegen. Wir waren noch nicht in der Lage, frühzeitig dagegenzuhalten, haben immer eine gewisse Zeit gebraucht, um reinzukommen. Wenn man sich die Auswärtsspiele betrachtet, sieht man, dass es von Mal zu Mal besser geworden ist. Auch beim letzten Auswärtsspiel in Mönchengladbach, wo wir nach anfänglichen Schwierigkeiten normalerweise einen Punkt verdient hätten. Darauf müssen wir aufbauen. Wir spielen zwar gegen eine sehr gute und große Mannschaft, aber warum sollte uns da nicht mal ein vermeintlicher Befreiungsschlag gelingen? Aber: Das bedeutet, dass man wirklich 90 Minuten konzentriert zu Werke geht. sl / gp